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Tiziano Giovannetti, Exekutivdirektor von "MK Fintel Wind" - Nur durch Zusammenarbeit zwischen Staat und Investoren können wir Windenergie nutzen

Quelle: eKapija Montag, 28.12.2015. 17:04
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Tiziano Giovannetti (FotoMiloš Vlahović)Tiziano Giovannetti


"MK Fintel Wind" hat Mitte November 2015 einen Windpark in Kula in Betrieb genommen. In einem Gespräch mit Tiziano Giovannetti, Exekutivdirektor der Unternehmen "Fintel Energia Spa" und "MK Fintel Wind", erfahren wir, dass man 15 Mio. EUR in den Bau des ersten Windparks in Serbien investiert hat, sowie dass drei Windkraftanlagen des weltweit größten Herstellers "Vestas" (Dänemark) 27 Mio. kWh Strom erzeugen werden.

- Das reicht für fast acht tausend Haushalte aus. Dieses Projekt ist von großer Bedeutung für das Energiesystem Serbiens, aber wir haben zugleich rund 50 neue Arbeitsplätze in Serbien geschaffen - sagte Giovannetti und kündigt weitere Investitionen in die Windenergie in Serbien an.


eKapija: Wie lange hat der ganze Prozess gedauert, von der Entscheidung zum Bau eines Windparks in Kula, über die Suche nach dem entsprechenden Standort bis zur Inbetriebnahme?


- "MK Fintel Wind" hat noch 2007, gemeinsam mit anderen Investoren, die den Serbischen Verband für Windenergie gegründet haben, mit der Entwicklung des Projekts begonnen. Wir brauchten sechs Jahre, um alle erforderten Unterlagen und Genehmigungen zu erwerben, und den ersten Windpark in Kula zu bauen und eröffnen.


"MK Fintel Wind" hat in diesen Jahren enorme Mittel in dieses Projekt investiert, in Mitarbeiter, in den Erwerb von Parzellen, geologische Untersuchungen, Baugenehmigungen, Erstellung von technischen Unterlagen u.a. Alles das wurde in die serbische Wirtschaft investiert. Wir sind froh, dass die ersten Windgeneratoren in Betrieb genommen sind und unsere Entschlossenheit für die weitere Entwicklung am serbischen Markt bestätigen.


eKapija: In welchem Maß wurden die Unternehmen aus Serbien beim Bau des Windparks in Kula engagiert?


- Wir haben ausschließlich Anwohnern für Wartungs- und Reparaturarbeiten in Windparks eingstellt und außerdem, während der Vorbereitungen für den Bau des Windparks in Kula, Beton und Stahl aus Serbien verwandt und heimische Projektbüros engagiert. Diese und ähnliche Investitionen werden zur Verringerung der Arbeitslosigkeit beitragen, weil wir auch in der Zukunft ausschließlich einheimische Arbeitskräfte engagieren werden.

eKapija: Sie haben den Bau eines Windparks in Vršac angekündigt. Wie weit ist dieses Projekts fortgeschritten?

(FotoMiloš Vlahović)
- Nach der Eröffnung des Windparks in Kula sind wir auf den nächsten Windpark in der Nähe von Vršac fokusiert, der ca. 5.500 Haushalte mit grünem Strom versorgen sollte. Wir erwarten die Montage der ersen Windkraftanlagen im April. Neben der Erweiterung der gesamten Energiekapazitäten im Banat, der Vojvodina und dem Donaugebiet, will "MK Fintel Wind" in die Windenergie in Serbien und der Region investieren.

eKapija: Euch wurde die Genehmigung zum Bau eines Windparks in Veliko Gradište erteilt. Wie sehen euere Pläne für dieses Projekt aus?

- Anfang Sommer wurde uns eine Baugenehmigung für einen 9,0 MW Windpark in Veliko Gradište in Zentralserbien erteilt. Wenn es um den Windpark "Ram" in der Gemeinde Veliko Gradište geht, verhandeln wir noch immer darüber mit Kreditinstituten. In der nächsten Zeit, nach der Umsetzung der Projekte im Südbanat, werden wir uns auf den Windpark "Ram" fokusieren.

eKapija: Wie wichtig ist für euch, als ausländischen Investor in Serbien, die Partnerschaft mit einem großen einheimischen Unternehmen wie die "MK Group"?

- Die "MK Group" ist eines der größten Geschäftssysteme in Serbien und deshalb sicher ein begehrenswerter Partner für ausländische Investoren. "Fintel Energia Spa" und "MK Group" sind durch eine gemeinsame Vision der Investitionen in erneuerbare Energien verbunden. Wir haben die Potenziale Serbiens in diesem Bereich erkannt und wollen sie in der bestmöglichen Weise nutzen.


eKapija: Sie verkaufen Strom derzeit an EPS. Planen Sie vielleicht, Verbraucher in der Zukunft direkt zu versorgen?

- Nur wenn man uns das gesetzlich erlauben und den Stromhandel auf diese Weise entwickeln würde. Wir sind derzeit au den Bau und das Management von Windparsk konzentriert.


eKapija: Wie kompliziert war es, alle Genehmigungen zu erwerben?

- Die Zeit, die wir von der Idee bis zur Eröffnung des Windparks gebraucht haben, illustriert am besten, wie komplex die Erteilungsverfahren und andere Prozesse sind. Die Verwaltungsverfahren sind noch immer sehr komplex und langsam, was zu Verzögerungen beim Bau führt.

Die meisten Mitglieder des Serbischen Verbandes für Windenergie haben im Laufe 2012 und 2013 die Baugenehmigungen erhalten, aber wir müssten den Baubeginn für unseren Windpark verschieben, weil wir mit dem beschlossenen Modell des Vertrags über die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in das Elektrizitätsverteilernetz nicht zufrieden waren. Die Verfahren für die Erteilung von Baugenehmigungen für Windparks müssen viel einfacher sein, wenn wir anderen Ländern in der Region in diesem Bereich konkurrieren wollen.

eKapija: Wir konnten in der Presse lesen, dass der Bau von Windparks auch durch das Fehlen von bestimmten Gesetzen und Vorschriften verlangsamt wurde. Das hat die Aufnahme von Kredien erschwert. Wie ist die Situation derzeit?
(FotoMiloš Vlahović)
- Während wir erforderte Unterlagen und Dokumente vorbereitet und erwartet haben, war der Rechtsrahmen in einem Moment unentsprechend für Kreditinstitute, die unsere Projekte finanzieren. Die Verwaltung hatte zugleich keine Erfahrung mit den Windparks. Die Situation hat sich inzwischen verbessert. Der Gesetzgeber "sieht" Windparks viel deutlicher, aber es gibt gewiss Raum für die zusätzlichen Verbesserungen.
Wir haben, freilich, mehr Erfahrung und Wissen, und haben deshalb alle Verfahren auf dem Weg von der Idee bis ihre Verwirklichung ziemlich beschleunigt. Dank unseren Projekten gibt es in Serbien zahlreiche Unternehmen, die in einem Moment an der Entwicklung, am Transport und Bau von Windparks teilgenommen haben, und das erleichtert uns die Umsetzung von neuen Projekten.
eKapija: Wie wichtig ist die langfristige politische und wirtschaftliche Stabilität für die Investitionsentscheidung?
- Jeder Investor will sicher in ein politisch und wirtschaftlich stabiles Land investieren. Es ist offensichtlich, dass sich die Situation in Serbien verändert sowie dass sich die Regierung maximal um die Durchfürhung von notwendigen Reformen und Bewahrung der Stabilität bemüht, und alles das, um ein besseres Geschäftsumfeld zu schaffen. Und das ist ein Geschäftsumfeld, in dem wir unsere Geschäfte machen und die Potenziale erneuerbarer Energien und insbesondere der Windenergie nutzen wollen.


Miloš Vlahović

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