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Christoph Leitner, CEO von VB Leasing Srbija - Ich musste zwischen "Partizan" und "Zvezda" wählen

Quelle: eKapija Freitag, 06.01.2012. 13:16
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Christoph LeitnerChristoph Leitner

Vor zwei Jahren wechselte er von Wien nach Belgrad. Anstatt durch Maria Hilferstrasse geht er durch enge Gassen des Belgrader Viertels Vračar spazieren. Er versteht Serbisch ziemlich gut, scheut sich aber noch immer zu sprechen. Christoph Leitner, CEO von VB Leasing kam hier in einem wenig beneidenswerten Moment, glaubte trotzdem an das Potenzial unseres Leasings-Markts. Er vertraute dem Bauchgefühl, einen guten Schritt gemacht zu haben.

Wandernder Wirtschaftsexperte

Leitner entschied sich sehr früh für die Wirtschaftswissenschaft. Er wuch in einer kleiner Ortschaft unweit von Wien, wo er die Wirtschaftsschule besuchte. Er studierte demnächst an der Handelshochschule in Wien.

Mit der östlichen Geschäftsphilosophie und Lebensweise machte er sich während eines Semesters an der weltweitbekannte Universität Plechanov in Moskau bekannt.

Seine guten Russischkenntnisse sind diesem kurzen Aufenthalt zu verdanken. Moskau ist für ihn noch immer eine faszinierende Welt-Metropola, die sich schwer nacherzählen lässt.

Auf unsere Bemerkung, dass er vielleicht deshalb die Serben und ihre Sprache gut versteht, antwortet er scherzlich: "ja, mir war das Wort "pivo" (dt. Bier) noch vor der Ankunft in Belgrad bekannt".

Das erste selbstverdiente Geld

Er wuch in einer guten Familie, in welcher die Arbeit immer gewürdigt worden war. Sein Vater arbeitete für ein Unternehmen, das in Osteuropa tätig war. Das bewog ihn dazu, die Wirklichkeit aus einer neuen Perspektive zu betrachten und weckte in ihm besonderes Intersse für diesen Teil des Kontinents.

Er hat sein erstes Geld während der Sommerferien als Hilfsarbeiter in einem österreichischen Supermarktverdient.

- Dieser Job war alles als "cool", insbesondere, wenn man weiß, dass alle seine Freunde irgendwo draußen sind, sich sonnen und unterhalten. Aber es war eine gute Gelegenheit, "cool"-Arbeitsgewohnheiten zu erwerben.

Die erste Beschäftigung in seiner Branche fand er in einem österreichischen Bauunternehmen, wo er eineinhalbjahr das Amt des Managers für die wichtigsten Kunden in acht Ländern ausübte.

- VB Leasing hat mir damals geboten, die Position des Key-Accounts für Baumaschinen in mehreren Ländern zu übernehmen. Ich habe damals jede Woche Mittel- und Osteuropa bereist.

Ihm fiel damals ein, dass er eine daurhafte Aufenthalt in Österreich erst nach mehreren Jahren wünscht.

Man hat ihm im August 2009 die Position des Leiters der Tochtergesellschaft in Belgrad geboten.

Hier und dort

Die globale Krise brach bereits aus, aber er hat nicht lange überlegt. Die serbische Hauptstadt war ihm bereits bekannt. Er vertraute seinem Bauchgefühl, überzeugt, dass unser Leasingmarkt wachsen wird.

Er bereute diese Entscheidung nie. Er mag Belgrad, insbesondere das Viertel Vračar, wo er wohnt.

Er habe nichts gegen hiesige Arbeitsgewohnhiten einzuwenden. Abgesehen von mehr formalen Beziehungen in Österreich, gebe es, seiner Meinung nach, nicht viele Unterschiede zwischen "hier und dort".

Eigeninitiative und Ehrlichkeit, das sind Eigenschaften, die er bei seinen Mitarbeitern am meisten schätzt. Man muss im Geschäft, genauso wie im Leben seinen Geist offen halten und immer nach neuen Herausforderungen suchen.

Er betrachtet Serbien als den größten Schritt in seiner bisherigen Karriere. "Berufliche Erfahrungen, die Sie in einem fremden Land erwerben, kann ihnen niemand wegnehmen".

Geschäft

Trotz pessimistischer Prognosen für die Konjunktur 2012 sei Leitner überzeugt vom weiteren Wachstum des serbischen Leasingmarktes.

- Ich bin Optimist, wenn es um die Erwertungen für 2012 geht. VB Leasing wird seinen Kundendienst in diesem Jahr weiter entwickeln. Eine der Neuigkeiten ist eine Web-Plattform, über welche wir gebrauchte Austattung verkaufen werden. Die Plattform umfäng einige Länder und unter ihnen auch Serbien.

Um die Wachstumsrate vor 2009 bzw. vor dem Ausbruch der großen Krise wieder zu erreichen - manche Gesellschaften haben damals 50% verzeichnet - müssen mehrere Hindernisse entfernt werden.

- Vor allem die Zinssteuer, etwas was es noch nur in Serbien gibt und unsere Wettbewerbsfähigkeit verringert. Das gilt auch für den Mindestreservensatz bei der Zentralbank Serbiens. Die ganze Branche ist der Meinung, dass diese Maßnahme abgeschafft werden sollte.

Die erste Entscheidung

Die erste Entscheidung, die er nach der Ankunft treffen musste, bezog sich weder auf Depositen, noch Zinsen - sie bezog sich auf Fußball. Seine Freunde bestanden darauf, dass er zwischen Fußballvereinen "Partizan" und "Zvezda" wählt. Er entschied sich für "Zvezda".

Als großer Fußballfan kann man ihn oft auf Stadien, umgeben von seinen Freunden, treffen.

In Hinsicht auf die Freundlichkeit und Warmherzigkeit hiesiger Menschen ist es nicht schwer, Freunde in Serbien zu finden.

Und während wir alle über Wünsche und Erwartungen für 2012 nachdenken, entdeckt uns Christoph Leiter seine zwei Ziele für das neue Jahr.

- Ich möchte den größeren Teil Serbiens bereisen und Serbisch besser sprechen.

Und er wird das brauchen. In seinen Plänen gibt es momentan keinen Raum für die Rückkehr in Österreich.


Jelena Đelić


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