NavMenu

Liliane Bettencour, L'Oréal-Milliardärin - Die reichste Frau Europas

Quelle: eKapija Donnerstag, 25.06.2015. 16:29
Kommentare
Podeli

Liliane Bettencourt (FotoYouTube/screenshot)Liliane Bettencourt


Liliane Bettencourt gilt laut Forbes als reichste Frau Europas und die zweitreichste Frau weltweit. Sie ist mit 27,5 Prozent größte Anteilseignerin des L’Oréal-Imperiums. Ihr Vermögen von 40,1 Milliarden US-Dollar hatte sie 1957 von ihrem Vater, dem L’Oréal-Gründer Eugène Schueller, geerbt.

Lehrling mit 15 Jahren

Liliane Bettencourt wurde im Oktober 1922 in Paris geboren. Sie war die einzige Tochter des L’Oréal-Gründers Eugène Schueller. Liliane war nur fünf, als ihre Mutter starb. Vater und Tochter haben ein enges, vertrauensvolles Verhältnis entwickelt. Im 15. Lebensjahr startete sie im Unternehmen als Lehrling, in der Shampoo-Abteilung.

Sie heiratete 1950 den französischen Politiker André Bettencourt. Aus der Ehe ging Tochter Françoise hervor. Seit 2007 ist Liliane Bettencourt Witwe.

Nach dem Tod des Vaters 1957 erbte Liliane den Kosmetik-Riesen "L`Oreal" als die größte Anteilseignerin. Aus Angst, dass das Unternehmen nach den Wahlen 1974 verstaatlicht wird, tauschte sie fast eine Hälfte der Beteiligung an "L`Oreal" für drei Prozente des Lebensmittelriesen "Nestle".

Am letzten Tag 2012 hatte Bettencourt 30,5% der Aktien von "L`Oreal" und "Nestle" 29.78%. Bald danach beendete sie ihr Engangement im Unternehmen und ernannte seinen Enkel Jean-Victor zum Nachfolger.

Skandale um die Bettencourts

Trotz der seltenen öffentlichen Auftritte ranken sich beständig Skandale um die Bettencourts. Das hat gleich mehrere Gründe: So stand Liliane Bettencourts Vater wegen Verstrickungen mit einer rechtsradikalen Splitterpartei und dem Vichy-Regime in den Dreißiger- und Vierziger-Jahren in der Kritik. Aber auch Liliane Bettencourt selbst hat gleich mehrfach für negatives Aufsehen gesorgt.

(FotoIvana Vuksa)
Ende 2008 wurde bekannt, dass die Erbin von L’Oréal in den sechs Jahren zuvor knapp eine Milliarde Euro in Form von Gemälden, Immobilien und Schecks an einen französischen Fotografen verschenkt hat. Als Liliane Bettencourt den wesentlich jüngeren Mann auch noch als Erben einsetzte, beantragte die Bettencourt-Tochter ihre Mutter zu entmündigen. Daraufhin änderte die Milliardärin ihr Testament wieder zurück und hat sich sowohl von dem Fotografen als auch von ihrem Vermögensberater getrennt. Nur wenig später wurde zusätzlich bekannt, dass sie illegale Parteispenden an den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und den Arbeitsminister überwiesen hatte.

Im Sommer 2010 geriet Bettencourt in die Schlagzeilen, als Vorwürfe in den Medien von illegalen Parteispenden an Präsident Nicolas Sarkozy und an Arbeitsminister Éric Woerth aufkamen. Dies führte zur Bettencourt-Affäre.

Im Dezember 2010 wurde bekanntgegeben, dass Liliane Bettencourt sich mit ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers ausgesöhnt habe. Françoise werde alle von ihr angestrengten gerichtlichen Verfahren zurückziehen, insbesondere die Anzeigen gegen François-Marie Banier. Liliane Bettencourt gewährte dem Schwiegersohn Jean-Pierre Meyers und den Enkeln mehr Macht in der Familienholding, die fast ein Drittel der L´Oréal-Aktien verwaltet. Im Gegenzug werde ihr Vermögensverwalter de Maistre und der Künstler Banier aus ihrem Umfeld „entfernt“.

Die Beilegung der Familienfehde war nur von kurzer Dauer. Im Sommer 2011 attestierten Gutachter bei Liliane Bettencourt Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen. Ein Vormundschaftsgericht entschied daraufhin, dass ihr Vermögen künftig von ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers und ihren zwei Enkeln verwaltet werden soll. Die generelle Vormundschaft hat ihr ältester Enkel Jean-Victor Meyers übernommen. Auf der Forbes-Liste steht Liliane Bettencourt dennoch auf Platz 10 der reichsten Menschen der Welt.

Am 17. Oktober 2011 stellte das Vormundschaftsgericht in Courbevoie in Paris Liliane Bettencourt unter die Vormundschaft ihres ältesten Enkels Jean-Victor Meyers. Ihr Vermögen soll von ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers und ihren zwei Enkeln verwaltet werden. Im Juni 2011 hatten Ärzte in einem Gutachten festgestellt, dass Liliane Bettencourt unter Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen leide. Ihre Anwälte kündigten an, in Berufung zu gehen. Dies hat aber keine aufschiebende Wirkung

Mehr als acht Jahre nach dem Beginn der Finanzaffäre um die L'Oréal-Milliardärin Liliane Bettencourt wurde Anfang 2015 im französischen Bordeaux der erste Strafprozess zu dem weit verzweigten Fall eröffnet. Zehn Angeklagte müssen sich insbesondere wegen des Vorwurfs der "Ausnutzung der Schwäche" der heute 92-Jährigen verantworten, darunter der einstige Vermögensverwalter Bettencourts und der frühere Schatzmeister der konservativen Partei UMP, Eric Woerth.

Die Angeklagten sollen der an Demenz leidenden Frau über die Jahre Millionen Euro aus der Tasche gezogen haben. Die Affäre hatte über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen gesorgt, weil zeitweise auch gegen Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ermittelt wurde; das Verfahren gegen ihn wurde 2013 eingestellt.

Kommentare
Ihr Kommentar
Vollständige Informationen sind nur für gewerbliche Nutzer/Abonnenten verfügbar und es ist notwendig, sich einzuloggen.

Sie haben Ihr Passwort vergessen? Klicken Sie HIER

Für kostenfrei Probenutzung, klicken Sie HIER

Verfolgen Sie Nachrichten, Angebote, Zuschüsse, gesetzliche Bestimmungen und Berichte auf unserem Portal.
Registracija na eKapiji vam omogućava pristup potpunim informacijama i dnevnom biltenu
Naš dnevni ekonomski bilten će stizati na vašu mejl adresu krajem svakog radnog dana. Bilteni su personalizovani prema interesovanjima svakog korisnika zasebno, uz konsultacije sa našim ekspertima.