Das Programm der subventionierten Wohnungskredite sollte nach der Haushaltsausgleich im September dieses Jahres fortgesetzt werden, berichtet die Belgrader Tageszeitung "Novosti" unter Berufung auf inoffizielle Quellen. Die neue Regierung werde zusätzliche 500 Mio. Dinar dafür bereitstellen.
Es gebe bereits Ankündigungen für die Fortsetzung des Programms zur Förderung der Bauwirtschaft durch den Bau von fast 5.000 Wohnungeni n ganz Serbien, behauptet Goran Rodić, Sekretär des Verbandes der Bauwirtschaft bei der Wirtschaftskammer Serbien.
Subentionierte Kredite hätten sich nicht besonders auf den Immobilienmarkt ausgewirkt, behauptet man in Immobilienagenturen, vor allem, weil die Subventionen auf den von der Baubehörde Serbiens gebaute Wohnungen orientiert wurden. Die Tatsache, dass nach Subventionen im Gesamtwert von 1,7 Mrd. Dinar den Immobilienhandel nicht gestoppt wurde, sei der beste Beweis dafür. Die Anzahl der Transaktionen ist noch immer sehr gering im Vergleich zur Zeit vor der Krise.
- Neue Wohnungen im Rahmen des staatlichen Programms des Massenwohnungsbaus sollten in Niš, Novi Sad, Kragujevac und wahrscheinlich auch in Belgrad errichtet werden - so Rodić. - Als Sachkundige werden wir der neuen Regierung Serbiens empfehlen, das ungeutzte Immobilienpotenzial durch Verkauf oder Vermietung zu nutzen. Immobilien im Staatseigentum haben, Einschätzungen zufolge den Wert von 180 Mrd. Euro erreicht. Ein Drittel davon lässt sich fast sofort nutzen. So großes Potenzial macht teuere Darlehen einfach überschüssig. Durch Verkauf oder Vermietung der bereits fertig gestellten Wohnungen kann man das Geld für notwendige Investitionen in die Infrastruktur, Wohnungsbau und Energiewirtschaft verschaffen. Jeder Dinar investiert auf entsprechende Weise erbringt mindetstens 1,2 Dinar bzw. einen Gewinn von 20%. Wir werden das der neuen Regierung als eine der Maßnahmen zur Überwindung der Wirtschaftskrise vorschlagen.
Investoren zeigen das größte Interesse für Standorte, die mit Verkehrskorridoren gut verbunden sind. Dazu gehören Belgrad, Novi Sad, Niš, Kraljevo, Prokuplje, Vršac, Pančevo. Immobilien im Staatseigentum könnten neuen Investoren anlocken, aber man müsse administrative Prozeduren und erforderte Dokumentation auf ein vernünftiges Maß reduzieren, ohne Erpressung und Korruption, was eine erhebliche Anzahl von Investoren in der vergangenen Zeit entmutigt habe, meint Rodić.
NEUBAU
Außer in Belgrad, Novi Sad und noch einigen größere Städte ist der Neubau ins Stocken geraten. Wohnungen in Belgrad werden zum Preise von 750-1.700 Euro/m2 geboten, jene auf attraktiven Standorten übersteigen 2.000 Euro.
- Es gibt Käufer für den Neubau, insbesondere dort, wo der Staat als Investor erscheint - hebt Rodić hervor. - Das gilt auch für kleinere Gebäude, die in der zweiten oder dritten Zone errichtet werden, aber nur weil der Wohnungsbau an die Nachfrage am Markt angepasst wird. Private Investoren sind ein wenig aktiver in den letzten dreißig Tagen, und insbesondere in Stadtteilen, wo die Regulierungspläne fertig getellt sind. Man rechnet deshalb mit einem reicheren Angebot von Wohnungen in Čukarica, Neu Belgrad und Voždovac. Es handelt sich jedoch um eine symbolische Zahl, bzw. maximal 1.300 Wohnungen in der ganzen Hauptstadt.