Quelle: eKapija | Montag, 14.12.2009.| 15:48
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Insel “Čaplja” – Donau-Park auf einer neuen Flussinsel in Belgrad

In der Öffentlichkeit wird oft über die ausgezeichnete geographische Lage der serbischen Hauptstadt sowie über enorme Potenziale der Donau geredet, aber, dass Belgrad in der Zukunft noch eine Binneninsel bekommen könnte, zweimal größer als Ada Ciganlija (Save) und sechsmal größer als Veliko ratno ostrvo (Donau) - war bisher nur Experten bekannt.

Der Raumentwicklungsplan der Stadt Belgrad bis 2021 sieht eine neue Donauinsel vor, die durch den Bau eines großen Kanals zwischen Vojna bašta und der Brücke Pančevački most entstehen soll. Auf einer Fläche von fast 582 ha sollten mehrere touristische Objekte und Sportanlagen gebaut werden, in Funktion über das ganze Jahr. Man plant außerdem den Bau einer Verkehrsstraße, die den geplanten Komplex mit der bestehenden Straße Zrenjaninski put und der künftigen „Chinesischen Brücke“ verbinden soll. Hier sollen, außerdem, ein Hafen für Reiseschiffe, Jachten und Boote gebaut werden. Der bestehenden Erddamm, zwischen Kotež und Borča – fast 100 ha – stellt die Grenze des künftigen, luxuriösen Golfplätzes dar.

Das Belgrader Stadtplanungs- und Städtebauamt arbeitet seit mehreren Jahren an der Entwicklung des Konzepts der neuen Flussinsel namens Čaplja (Reiher). Es handelt sich um eine der subtilsten und anspruchvollsten Investitionen in der Hauptstadt, hebt Mag. Arch. Miodrag Freneček, in einem Interview für das Wirtschaftsportal “eKapija” hervor.

Miodrag Ferenčak
Miodrag Ferenčak (Fotoekapija)

Das Gelände, auf dem die touristische Perle Belgrads zu bauen ist, gehört dem öffentlichen forstwirtschaftlichen Unternehmen "Srbijašume“ und wird momentan zu Forschungszwecken genutzt, für den Anbau von Pappel, Bearbeitung von Holz und Herstellung von Papier.

Der Initiator und Organisator des Projekts „Čaplja" ist laut Ferenček die Stadt Belgrad, die in der Zukunft die Fragen des Finanzierungskoonzepts, der Eigentumsverhältnisse, Konzessionen, Mieten, der öffentlich-privaten Partnerschaft beantworten soll.

- Das Projekt "Čaplja" ist schon 2003 im Raumentwicklungsplan der Hauptstadt erschienen. Das aktuelle Konzept ist Ergebnis einer langfristigen udn erfolgreichen Zusammenarbeit von Stadtplänern aus der italienischen Region Toskana bzw. Florenz und ihren Kollegen aus dem Stadtplanungs- und Städtebauamtes aus Belgrad. Die Zusammenarbeit wurde durch das Projekt „Stadt hilft anderer Stadt“ initiiert, im Rahmen einer iternationalen Zusammenarbeit zwischen der italienischen Regierung und UNOPS (UNO-Büro für Projektleitung) und der Stadt Belgrad, nach einem Protokoll aus dem Juni 2001 – erklärte uns Ferenček.

Künftige Binneninsel Čaplja

Die Grenzen der neuen Flussinsel definieren zwei große Einheiten – der bestehende Deich vor den Siedlungen Krnjača, Kotež, Borča, Crvenka und die Donau. Zwischen ihnen liegt ein großes Flussvorland mit Wäldern, kleinen Kanälen und Teichen, das eine Fläche von 120 ha einnimmt und einen großen grünen Bogen bildet sowie ein Segment geschlossen durch seine Sehne, das in Richtung der Stadt und der Mündung der Save in die Donau blickt. Drei Waldwege durchschneiden den Daich. Die ersten zwei führen zu einer Kieselgrube auf dem Donauufer, während der dritte in einer Wochenendsiedlung endet.

Parkplätze sollen auf dem bestehenden Daich gebaut werden. Der Zugang zu diesem Naturpark dürfen nur Fußgänger, Radfahrer und spezielle Fahrzeuge sowie Wasserfahrzeuge mit Rudern und Segeln haben.

- Ein große Verkehrsstraße soll auf dem Festland, entlang des Deichs gebaut werden. Gleich hinter dem Deich liegt eine Marsch, die unverändert bleiben und periodisch für das Angeln dienen soll. Neben dieser Zone soll ein langer, künstlicher Kanal gebaut werden, für die Rekreation, Segeln und Rudern. Seine Hauptaufgabe ist aber die Entwässerung des Moors Pančevački rit. Der Kanal soll nicht mit Teichen verbindet werden. Den Wasserlauf will man durch den Bau von mehreren Dämmen sichern – erklärt Ferenček.

Touristische Dörfer

Ausarbeitun des Dorfes "B"
Ausarbeitun des Dorfes "B"

Der Kanal soll flussab und flussauf verbindet werden. In zwei Punkten auf dem Ufer der neuen Flussinsel soll man Zugang vom Wasser und vom Festland haben. Umgeben von gepflegten Grünanlagen sollen hier touristische Dörfer mit kleinen Häfen, Unterhaltungsparks und Sportanlagen mit Beherbergungsobjekten, Fitness- und Trainingsälen, kleine Plätze, Häfen u.Ä. gebaut werden, erklärt unser Gast.

Neue Teiche und Meeresstrände

- Wir planen den Bau von fünf sogenannten Dörfern, die sich voneinander unterscheiden sollen. Wir wollen deshalb ihre Planung und den Bau verschiedenen Architekten und Bauunternehmen anvertrauen. Auf der Insel sollen zwei Binnenseen gebaut werden – für die Erholung und Rekreation, wie die bestehenden Flussinsel Ada Ciganlija. Wir wollen hier den Bau von Häusern, Pfalbauten und Flößen erlauben. Entlang des Donauufers sollen hundert Meter lange, „echte“ Meeresstrände eingerichtet werden, mit Blick auf den Wasserspiegel der Mündung.

Motorboote und andere Kraftfahrzeuge sollen einer zeitlich beschränkten Zugang haben.

Elitäre Sport- und Rekreationszone

Hinter der neuen Binneninsel, zwischen den Siedlungen Crvenka, Kotež und Borča soll, dem Raumentwicklungsplan zufolge, noch eine große Sport- und Rekreationszone gebaut werden. Es handelt sich um elitäre Sportarten, die große Flächen beanspruchen (Jachtklub, Gestüt, Poloklub, Jagdklub, Golfklub, Tennisklub u.a.).

- Wir wollen diesmal das Hauptgewicht auf die Entwicklung des Massentourismus legen, wollen aber gleichzeitig versuchen, das Elitäre mit dem Massenhaften harmonisch verbinden.

Leitungsteam des Projekts "Čaplja"

Das Projekt "Čaplja" wurde vom Arch. Pierra Moscato, Koordinator und dem Arch. Giovanni Ruffini, Exekutivleiter, sowie vom Arch. Antonije Antić, Direktor des Stadtplanungs- und Städtebauamtes, Mag. Arch. Miodrag Ferenčak, Projektleiter und Arch. Emil Dimitrov, Stadtplaner entwickelt. Der Präsentation des Projekts wohnten das Mitglied des Stadtrats, Arch. Gianni Biagi und Prof. Arch, Raffaele Paloscia im Namen der Gemeinde Florenz und der Universität in Florenz bei.

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