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Alex Čović, Programkoordinator des Existenzgründerzentrums ICT Hub - Uns fehlt unternehmerische Mentalität

Quelle: eKapija Montag, 08.09.2014. 03:08
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Alex ČovićAlex Čović

"ICT Hub, Existenzgründerzentrum für Informations-und Kommunikationstechnologien sollte bald seine ersten Mitglieder empfangen. Der Wettbewerb ist bis 16. September eröffnet, für alle, die Ideen für den IKT-Bereich haben und sie durch eigenes Unternehmen realisieren möchten. In einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapja" erzählt Alex Čović, Programmkooridnator für ICT Hub, über das aktuelle Projekt "ICT Hub" sowie über die heimische und estnische Start-up-Gemeinschaft sowie über seine eigenen Erfahrungen mit Start-ups und Beschleunigern.

eKapija: Sie starteten mit Start-ups 2008, im Rahmen des estnischen Startups "Fortumo". Wie ist zu dieser Zusammenarbeit gekommen und wie sehen ihre Erfahrungen aus?

- Ich habe für einige IT-Unternehmen gearbeitet und es ist zufälig zur Zusammenarbeit in Estland gekommen. 2008 gab es keine Start-up-Gemeinschaft in Serbien. Das bedeutet nicht, dass es keine Technologierunternehmer gegeben hat, aber es gab kein Zentrum, wo sie sich treffen konnten und ihre Arbeit war nicht so transparent. Estland ist das einzige Land momentan, in dem das Technologie-Unternehmertum sehr sichtbar im Alltagsleben ist. Teilweise, weil ein Teil des Entwickungszentrums "Skype" in Estland ist und weil es sich um ein Land mit der langen Tradition des technischen Unternehmertums handelt. Einige Jahre später oder genauer gesagt 2010 hat man mit der Entwicklung von Start-up-Gemeinschaften in Serbien begonnen.

eKapija: Wie finden Sie die Start-up-Gemeinschaft in Serbien damals und heute?

- Vor nur einem Jahr gab es keine Treffen für Mitglieder der Start-up-Gemeinschaft, obwohl sie sehr wichtig für ihre Entwicklung sind. Das Team SEE ICT beganng 2010/2011 mit der Organisation von Veranstaltungen für Unternehmer begonnen, und das war die Grundlage für die Bildung der STart-up-Gemeinschaft, die wir heute haben. Die Situation ist völlig anders, insbesondere wenn man sieht, dass nur in den ersten zwei Septemberwochen man fünf Veranstaltungen für IT-Unternehmer veranstalten wird. Vor einem Jahr war das undenkbar. IT-Unternehmer sind immer erfolgreicher. Wir haben heute "Nordeus", ein großes Unternehmen auf dem internationalen Niveau, die Start-up-Akademie, die 8,9 Unternehmen mit Investitionen ausgebildet hat.

- Ich rede, natürlich, nicht von einem Ökosystem in Serbien. So etwas besteht momentan nur in San Francisco, Israel und vielleicht in London. In San Francisco wird ein neues Technologieunternehmen jede 20 Stunden registriert. Im Vergleich zu anderen Zentren in Evropa ist Serbien sehr entwickelt. In Kroatien, z.B., gibt es Veranstaltungen, aber noch immer keine Sturt-up-Gemeinschaft. Sofia ist andererseits entwickelter als Belgrad, dank dem Kapitalzufluss, von dem auch unsere Gemeinschaft profitiert hat. Ich erwarte die Entwicklung Belgrads zu einem relevanten Punkt in Evropa in den folgenden Jahren. Wir können das nur durch weitere Entwicklung der Gemeinschaft ermöglichen, durch Entwicklung von Ausbildungschancen und Inkubastion, was ICT Hub bereits tut. Wir soltlen auch zur Verbindung mit anderen Existenzgründerzentren des IKT-Sektors beitragen.

eKapija: Zu den häufgsten Problemen der IT-Unternehmer in Serbien gehört der Mangel an Verständnis für besonere Bedürfnisse dieses Sektors bei der Verwaltung. Unternehmer unterstreichen auch, dass sie den Zugang zur Finanzierung haben, aber auch nicht viel vom Unternehmertum wissen. Was ist, Ihrer Meinung nach, das größte Problem der IT-Unternehmer in der ersten Phase der Unternehmensgründung?

- Alles das ist richtig, aber ich glaube, dass der Mangel an Wissen ihr größstes Problem ist. Serbien hat, leider, keine Tradition des Unternehmertums. Das Silicon Valley besteht seit den Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Die Bäckerei ist, andererseits, das Symbol des Unternehmertums in Serbien. Unternehmen in ganz Evropa haben ähnliche Probleme, aber in Serbien handelt es sich um eine kulturelle Besonderheit. Das Scheitern ist in unserer Gesellschaft etwas, wofür man sich schämen sollte, und deshalb zu vermeiden ist. Das erschwert die Situation, weil die meisten Unternehmen im IT-Sektor Erfolge erst nach einer Serie der Misserfolge erzielen. Das Scheiten ist ganz OK, man muss versuchen. Heute ist es nicht zu teuer zu scheitern, es gibt keine katastrphalen Folgen. Wir sollten als Gemeinschaft daran arbeiten. Das technische Wissen ist hier kein Problem, wir haben hochwertige Hochschule und fleißige Fachleute. Wir müssen unsere unternehmerische Mentalität entwickeln.

eKapija: Sie haben den Start-up "Popbox" gestartet, die erste heimische Plattform für die kontextbezogene Werbung im Internet in Serbien. Wie sehen Ihre erfahrungen als Mitgründer eines Start-ups in Serbien aus?

- Mein Kollege und ich haben sehr lange an dieser Plattform gearbeitet, hatten dabei keinen Eindruck, dass es eine Gemeinschaft gibt, mit welcher wir kommunizieren können. Es gab Menschen, die in diesem Bereich tätig waren, aber kein Klima für den Erfahrungsaustausch. Inkubatoren und Beschleuniger sind deshalb eine sehr gute Sache. Vor allem für junge Menschen mit Ideen, die sich aber nicht angenehm in ihrer Gemeinschaft fühlen. Wenn man sie in einen "Schnellkochtopf" bringt, in einen Raum, wo sie gemeinsam arbeiten, können sie viel schneller wachsen, indem sie voneinander lernen. Alle haben ähnliche Erfahrungen, einige sind weit fortgeschritten, andere weniger, aber alle sind am Anfang und haben was voneinander zu lernen. Neben technischen braucht ein junger Unternehmer auch Kenntnisse aus anderen Bereichen. Er muss sich mit Finanzen und dem Rechstwesen auskennen, mit dem Verkauf von Produkten. ICT Hub versucht das ihnen zu erleichtern. Das ist sehr wichtig für den Anfang. Man verliert viel Zeit am Anfang für diese Nebensachen. Die Zeit ist sehr kostbar am Anfang. Ein Team muss in sehr kurzer Zeit positive Ergebnisse erzielen, um die Anfänger-Motivation nicht zu verlieren.

PANEL "ZEIT DER START-UPS IN SERBIEN" 6. SEPTEMER

Alex Čović war einer der Gastgeber des Panels "Zeit der Start-ups in Serbien", die am Samstag (6. September 2014) in "UK Parobrod" stattfand. Teilnehmer haben die aktuelle Situation an der Start-up-Szene, ihre Potenziale und Entwicklungsperspektiven mit dem Schwerpunkt auf der Zukunft des IT-Unternehmertums besprochen.

Anderer Gastgeber waren Kosta Andrić (Direktor des Projekts "ICT Hub"), und Teilnehmer waren: Nebojša Lazić ("StartLabs"), Nikola Vučićević ("Brides2Bride") und Zoja Kukić ("Start it").

Irina Milošević

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