Tauschhandel ist wieder "in" - Serbien bekommt Barter-Börse ab dem 1. Oktober
- Barter-Geschäfte sind schneller als Kompensationsgeschäfte oder der klassische Handel - behauptet Radoje Božić, Geschäftsführer der Barter-Börse in Serbien.
Das System, dass die üblichen Handelsgeschäfte ergänzen sollte, funktioniert so: Firmen, interessiert am Tausch von ihren Waren oder Dienstleistungen machen ihr Angebot an der Börse bekannt und finden mittels Börse interessierte Partner (Unternehmen) für das Tauschgeschäft. Unternehmen tauschen direkt Waren gegen Waren oder, wie es in der Bauwirtschaft üblich ist, nehmen gemeinsam an einem Projekt - Bau von Wohnungen oder Gewerberäumen - teil.
Außer in Serbien gibt es Barter-Börsen in Europa noch immer nicht in Albanien, Montenegro und Mazedonien.
Es gab Versuche, aber solche Börse konnte in Serbien nicht früher gegründet werden, weil es kein Zentrales Immobilienverzeichnis als Grundlage für die Sicherung der Bartergeschäfte gegeben hat, sagt Božić.
Das bedeutet, dass Unternehmen für jede Transaktion an der Börse haften müssen, mit einer Hypothek (dafür braucht man ein Zentrales Immobilienverzeichnis), ferner mit Bankgarantien sowie mit Wertpapieren. Die Wechsel lassen sich nur als zusätzliche, aber nicht als primäre Sicherheiten verwenden, sagt Marko Jovanović, Rechtsanwalt der Barter-Börse.
Wenn etwas schief geht, werden die erwähnten Sicherheiten verwendet, um die Forderungen der Partner und der Börse zu decken.
Die Barter-Börse wurde als ein Konsortium gegründet. Für die Mitgliedschaft muss man sich anmelden, ferner Geschäftsberichte und Garantien zustellen, aufgrund deren die Mitgliedschaft von der Barter-Kommission bewilligt oder abgelehnt wird.
Die Regeln und Verfahren wurden von der Internationalen Assoziation der Barter-Börsen - IRTA übernommen. Dienstleistungen der Börse kosten von 1-3% des Transaktionswertes.
Jedes Barter-Geschäft beruht auf dem bestehenden Bank- und Steuersystem des Landes, behauptet der Geschäftsführer der Börse. Die Schattenwirtschaft habe, laut sienen Worten, keinen Zugriff auf die Börse.
Keine Preisabsprachen
Der Tausch wird zu Marktpreisen durchgeführt, erfährt "eKapija" an der Präsentation der Barter-Börse in der Wirtschaftskammer Belgrad. Wir wollten wissen, wie man so etwas garantieren kann, insbesondere am Anfang, wenn man sicher nicht viele Mitglieder und deshalb nicht viel Wettbewerb erwarten kann.
- Es ist nicht ausgeschlossen, dass es in einem Moment zu einem rapiden Preisanstieg kommt. Die Börse wird sich nicht einmischen. Wenn das Mitglied einsieht, dass niemand seine Waren oder Dienstleistungen zu so hohen Preisen kaufen wird, und einen Kredit innerhalb von drei Monaten zurückzahlen muss, wird er sicher Preise senken. Der Markt wird ihn dazu zwingen. Die Preise sollen vom Angebot und der Nachfrage, also durch freien Wettbewerb bestimmt werden - erzählt Božić für unser Portal.
Abgeschlossene Verträge im Wert über 5 Mio. Euro
Die Börse wird ihre Tätigkeit erst am 1. Oktober offiziel aufnehmen, aber die ersten Geschäfte sind bereits vereinbart worden. Božić entdeckt dem Wirtschaftsportal "eKapija", dass der Wert der bereits abgeschlossenen Verträge 5 Mio. Euro übersteigt.
- Es handelt sich um vier größere und drei kleinere Verträge - sagt der Direktor der Barter-Börse in Serbien.
Er behauptet, er wäre zufrieden, wenn man bis Ende des Jahres 100 Transaktionen realisieren würde. Klein- und Mittelstandsunternehmen sind am häufigsten Mitglieder der Barter-Börse.
Barter-Geschäfte weltweit
Die Erfahrungen aus der ganzen Welt zeigen, dass mehr als 30% der Unternehmen, die am Barter-System teilnehmen, aus dem Bausektor kommen. Dieses System ist keine Neuigkeit im Ausland. Barter-Geschäfte haben 2012 in den USA den Wert von neun tausend Mrd. US-Dollar nach angaben des US-Ministeriums für Handel erreicht, sagt Božić.
Der Umsatz in Serbien könnte schon im nächsten Jahr den Wert von drei Mrd. Euro erreichen, glaubt Božić.
Außer den USA wies Božić auch auf die türkische Barter-Börse hin, die in kurzer Zeit 27% des Handels im Land übernommen hat. Die Türkei hat an der Gründung einer Barter-Börse in Bosnien und Herzegowina teilgenommen.
Jelena Đelić
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