Siemens gibt sein Solargeschäft endgültig auf
Siemens ist mit den Verkaufsplänen für sein Solargeschäft gescheitert. Die Sparte werde ab sofort abgewickelt, erklärte ein Firmensprecher am Montag und bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts". Bis Frühjahr kommenden Jahres soll das verlustreiche Segment restlos geschlossen sein. Ein siebenmonatiger Verkaufsprozess sei letztlich ohne Erfolg geblieben, obwohl es Gespräche mit mehreren Interessenten gegeben habe.
"Eine Transaktion, bei der die Interessen von Kunden, Mitarbeitern, Investoren und Siemens ausreichend Berücksichtigung finden, hat sich nicht abgezeichnet", hieß es. Betroffen sind 280 Mitarbeiter, die meisten davon in Israel. Für Siemens endet somit ein missratener Ausflug ins Solargeschäft.
Mit dem Kauf der israelischen Solel war Vorstandschef Peter Löscher in den Markt für thermische Solaranlagen eingestiegen, von dem er sich rasante Zuwächse erwartet hatte. Die Strategie mündete im Debakel, insgesamt versenkt Siemens rund eine Milliarde Euro damit. Allein die Schließung kostet den Konzern nach eigenen Angaben einen zweistelligen Millionenbetrag.
Einige kleinere Projekte werden noch abgewickelt, dann senkt sich die Dämmerung endgültig über die Sparte. Service und Wartung würden weiterhin garantiert, hieß es. Das Geschäft mit Photovoltaik-Wechselrichtern stampft Siemens bereits seit Mai ein. Aus dem Wüstenstrom-Projekt Desertec hat sich Siemens schon seit längerem zurückgezogen.
Für die deutsche Industrie entwickelt sich das einst vielversprechende Solar-Geschäft mehr und mehr zum Megaflop. Zahlreiche Photovoltaik-Spezialisten stehen angesichts der scharfen Konkurrenz aus dem Fernen Osten vor dem Ruin. Bosch kündigte nach langen Verlusten auch den Ausstieg aus der Technologie an.
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