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Italienische Investoren zufrieden mit Serbien - "Italiana Costruzioni" schließt Verträge im Gesamtwert von 45 Mio. Euro mit Fiat und seinen Lieferanten ab

Quelle: eKapija Mittwoch, 10.04.2013. 17:01
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Podeli

Seit der Aufnahme der Produktion in Serbien 2010 schloss Italiana Costruzioni Verträge im Wert über 45 Mio. Euro mit Fiat und seinen Zulieferern ab. Der italienische Familienbetrieb, mit einer Tradition von 120 Jahren, spezialisiert auf den Tief- und Hochbau, zeigt großes Interesse für die Erneuerung des serbischen Kulturerbes.

In einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" erzählt Bojan Starec, Verterter von "Italiana Costruzioni Balcani", dass sich das Unternehmen am Anfang vor allem mit dem Hochbau beschäftigt hat. In den vergangenen 20 Jahren werden infrastrukturelle Projekte immer wichtiger. Besonders bekannt ist das Unternehmen im Bereich der Restaurierung und Konservierung des architektonischen Kulturerbes. Der Einstieg in den serbischen Makrt ist, aber, vor allem mit der Investition von Fiat in Kragujevac verbunden.

- Unser Unternehmen hat zahlreiche Wohngebäude in Rom und seiner Umgebung errichtet, ferner Banken, Gefängnisse, Polizeidiensstellen. Wir sind auch als Immobilienvermittler tätig, indem wir ein Haus bauen und es langfristig vermieten oder leasen. Wir haben auch infrastrukturelle Projekte umgesetzt, z.B. den Bau einer Strecke, die das Zentrum von Mailand und den Flughafen "Maltense" verbindet. Vor 6-7 Jahren, als Fiat "Magneti Marelli" übernommen hatte, bauten wir eine Fabrik für sie in Cassin. Als Fiat eine Investition mit Serbien abgesprochen hat, wurden italienische Unternehmen eingeladen, sich um Bau- und andere Aufträge in Zusammenhang mit dieser Investition zu bewerben. Wir haben deshalb 2010 das Unternehmen "Italiana Costruzioni Balcani" gegründent - 100% unter Kontrolle der Muttergesellschaft - sagte Starec am Anfang des Interviews.

Unser Gast unterstreicht, dass man mit "Fiat" bisher Verträge im Wert über 40 Mio. Euro abgeschlossen hat. der Wert der Verträge mit seinen Zulieferern hat zugleich 5 Mio. Euro errreicht.

Bojan StarecBojan Starec

- Wir haben für Fiat Fabrikhallen erneuert, die Binnenstraßen gebaut, Stromanlagen, Kühlanlagen, Lüftung und Beleuchtung eingebaut. Wir übergeben momentan eine Öko-Insel im Rahmen des Komplexes Fiat, wo Abfälle gesammelt, getrennt und recycelt werden und vollenden die restlichen verkehrsstraßen. Wir haben auch einen Lager für brennbare Flüssigkeiten und Vertriebssystem gebaut, sowie eine Tankstelle für Methan, weil man in Serbien die Herstellung von Autos mit Methan-Motoren aufnimmt, die die Umwelt weniger als Flüssiggas-Motoren belasten - erzählt Bojan Starec.

Unser Gast lobte die Zusammenarbeit mit dem italienischen Hersteller von Kunststoffteilen für Autos, "Sigit", für den man eine Produktionsstätte in der Gewerbezone "Grosnica" errichtet hat.

- Dank der erfolgreichen Umsetzung der Projekte in Kragujevac und einer langjährigen Erfahrung ist es uns gelungen, einen ähnlichen Auftrag von Fiat in Italien zu bekommen. Seit einem Monat rekonstruieren wir ein Werk in Melfi und sollten in den nächsten Tagen mit der Rekonstruktion eines Teiles des Ferrari-Werks beginnen.

Eisenbahnstrecken für Geschwindigkeiten bis 160 km/h

"Italiana Costruzioni Balcani" hat sich auch auf infrastruktrelle Projekte in Serbien, finanziert von der internationalen Gemeinschaft und Banken, fokusiert. Das Unternehmen arbeitet am Eisenbahnkorridor 10, an der 10,5 km langen Strecke von Gilje bis Paracin. Mit der Serbischen Bahn wurde Mitte des vergangenen Jahres ein Vertrag im Wert von 16,2 Mio. Euro unterzeichnet. Die Eisenbahnstrecke ist für Geschwindigkeiten bis 160 km/h projektiert.

- Unser Angebot für die Errichtung der Brücke "Zezeljev most" in Novi Sad wurde zweitplatziert. Unser Angebot für den Bau einer Strecke des Eisenbahnkorridors 10 wurde dank dem günstigsten Preis akzeptiert. Die alte eingleisige Strecke mit einer S-förmigen Kurve aus der Zeit des Königs Aleksandar Obrenovic sollte jetzt durch eine zweigleisige Strecke ersetzt werden.

Die Arbeiten an dieser Teilstrecke verzögerten sich wegen der Verspätung mit dem Bau einer Brücke bei Cuprija, mit dem das Konsortium "Alpine-Meteorit" beauftragt wurde, sowie wegen der unvollendeten Enteignung der Grundbesitzer.

- Das Projekt hat sich wegen der verspäteten Expropriation verzögert. Der Vertrag wurde am 2. Juli unterzeichnet und die ganze Trasse sollte im August übergeben werden. Das wurde nur teilweise Mitte Februar erledigt. Wir starteten die Arbeiten an mehreren Teilen der Trasse, wo die Expropriation durchgeführt wurde. Wir vorbereiten den Boden, transportieren Material für den Damm, bauen mehrere Objekte, wie z.B. die Überführung bei der Bahnstation Gilje. Das Projekt sollte innerhalb von 415 Tagen den Ausschreibungsbedingungen zufolge umgesetzt werden. Wenn wir bis Anfang August mit Arbeiten an der ganzen Teilstrecke beginnen können und wenn es keine Veränderungen gibt, könnten wir der Bau bis August-September 2014 vollenden. Die Zusammenarbeit mit der neuen Geschäftsleitung der Serbischen Bahn hat sich nach den Verspätungen am Anfang viel verbessert. Seitdem wir mit dem Bau beginnen haben, sind alle hilfsbereit und Probleme mit dem Investor, Beratern und Projektanten werden fast sofort gelöst - sagte Starec.

Die Ausbreitung des Schienennetzes in Serbien sein nicht schlecht, glaub Starec, weist aber auch auf das Problem der drastisch verlangsamten Fahrt - fast wie in den Zwanzigerjahren des 20. Jhs. - als Follge der fehlenden Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten hin.

- Es ist gut, dass sich der Staat auf einige Trassen fokusiert hat. Man hat früher zahlreiche, aus unterschiedlichen Quellen finnazierte Projekte gestartet, die funktionell mitainander nicht verbunden waren. In vielen Ländern weltweit, funktioniert die Eisenbahn sehr gut. Italien hatte z.B. zuvor viele Probleme mit dem Schienenverkehr, aber heute fährt man von Rom nach Mailand lieber mit dem Zug als mit dem Flugzeug.

Bei der Umsetzung der Projekte werden Mitarbeiter sowohl aus Italien, als auch in Serbien engagiert.

- Wir haben aus Italien Bauleiter, Projektmanager und Fachkräfte gebracht, mit denen wir jahrelang zusammenarbeiten, aber auch lizenzierte Ingenieure als Projektleiter, Projektante und Supervisoren aus Serbien engagiert. Arbeitskräfte sichern unsere Subunternehmer.

Serbien ist in der Mode

Trotz der Krise sieht Starec eine große Chance für unser Land in der Entwicklung der Infrastruktur. Serbien sei, seiner Meinung nach, in der Mode, und man sollte diese Situation nutzen.

- Serbien braucht viele neue Autobahnen, und Kroatien und Slowenien kaum eine. Serbien hat Zugang zu internationalen Investmentfonds, denen die geostrategische Lage interessant ist. Serbien hat einen Zugang zum EU-Markt, den zollfreien Warenverkehr mit den USA - etwas, was nur selten erwähnt wird, und andererseits Freihandelsabkommen mit Russland, Weißrussland, Kasachstan und der Türkei. Serbien ist eines der seltenen Länder in der Region mit konkreten und erheblichen Fördermßnahmen für ausländische Investoren - betont unser Gast.

Er weist auf zu lange Vergabeverfahren als großes Problem für ausländische Investoren in Serbien hin, sowie darauf, dass sie oft zu lange auf den Baubeginn warten müssen.

- Momentan ist es wichtiger, wie lange jemand aushalten kann, ohne bezahlt zu werden, als, wie viel er weiss.

Künftige Projekte

"Italiana Costruzioni" ist führendes Unternehmen in Italien im Bereich der Restaurierung des architektonischen Kulturerbes.

- Wir sind exklusiver Restaurator in Vatikan, man hat uns mit der Rekonstruktion des ganzen Petersplatzes beauftragt, wir haben an der Basilika des heiligen Antonius in Padua gearbeitet und unlängst, die Erneuerung des Schlosses "Sforzesco", eines Symbols von Mailand, vollendet. Man hat uns mit der Erneuerung der "Villa Reale" in Monza, durch öffentlich-private Partnerschaft beauftragt - so Bojan Starec.

Nachdem das serbische Bauministerium eine Initiative gestartet hat, dem während der NATO-Luftangriffe zerstörten Gebäude des Generalstabs den Status des Kulturgutes zu widerrufen, fragten wir unseren Gast, ob eine ähnliche Praxis in Italien existiert.

- In Italien würde niemandem eingefallen, Objekte abzurissen. Wenn man dort ein Hotel bauen möchte, könnte es dem bestehenden Objekt angepasst werden. Die Stadt Aquilla in Italien wurde durch ein starkes Erdbeben zerstört, aber niemand hat hier Kulturgüter in kommerzielle Objekte verwalndelt. Die Kommerzialisierung ist häufig unausweichlich, wenn man überleben will. Z.B. im Falle eines Projekts, das wir in der "Villa Reale" umsetzen, haben wir mit dem Inhaber abgesprochen, einen Teil des Gebäudes zu Vermieten und die Ausstellungen zu veranstalten. Großartige Bahnhöfe, die man in der Zeit des Faschismus in Italien errichtet hatte, werden als Teile des Kulturerbes betrachtet. Wir haben nur Teile solcher Objekte kommerzialisiert und dort die Eröffnung von Geschäften, Restaurants und Ladenlokale erlaubt.

Das italienische Unternehmen würde gern an großen Projekte der Erneuerung des Kulturerbes in Serbien teilnehmen. Das Unternehmen kündigt die Teilnahme an neuen Vergabeverfahren für das Projekt des Eisenbahnkorridors 10, für den Bahnhof Prokop sowie für die Rekonstruktion von vier Klinikzentren in Serbien an.

Suzana Obradović

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