Deutsche kaufen Flugzeuge aus Kraljevo - "Aero-East Europe" steigt nach Sportflugzeugen in den Markt der allgemeinen Luftfahrt ein

Die meisten waren sehr misstrauisch dem Plan von Milorad Matic gegenüber, die Flugzeuge in Kraljevo zu bauen. Obwohl er die Produktion wirklich aufnahm, inzwischen große Erfolge erzielt und zum Exporteur des Jahres erklärt wurde, muss er immer wieder beweisen, dass technische Innovationen und hochwertige Produkte das Zeichen "Made in Serbia" tragen können.

Seinem Unternehmen "Aero-East Europe" ist gelungen, dass ein Flugzeug einheimischer Herkunft in das Zivilregister eines Mitglieds der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) eingetragen und für die Pilotenausbildung in Flugschulen europaweit verwendet wird - zum ersten Mal in der Geschichte der serbischen Luftfahrt.

Das Unternehmen hat bisher 115 Flugzeuge gebaut. "Aero-East Europe" entwickelte im Vorjahr das neue Flugzeug aus der Serie SILA (Serbische Industrie der Leichtflugzeuge) - SILA 450 C, das leichste Flugzeug in der erwähnten Serie, angepasst an die Normen des Marktes für Ultraleichtflugzeuge. Mit dem Flugzeug SILA 450 C steigt "Aero East Europe" in den Markt der allgemeinen Luftfahrt ein.

Das Flugzeug ist vor allem für die Aufnahme von Luftbildern vorgesehen. Seine Anwendung garantiert vielfache Kosteneinsparungen. Das Flugzeug lässt sich für die Legalisierung, Planung und alles in Zusammenhang mit Luftaufnahmen in einer Auflösung bis 3 cm und 3D-Technologie anwenden, ferner für die Grenzüberwachung, für den Brandschutz, bei Suche- und Rettungsoperationen, für Werbezwecke (Banner und Flugblätter), für die Pilotenausbildung usw.

Milorad Matić erhielt den Preis "Aurea" (Fotoekapija.com)

Das innovative und finanzielle Potenzial und die gesellschaftliche Nützlichkeit des neuen Flugzeugs wurde auch vom Wirtschaftsportal "eKapija" erkannt, das "Aero-East Europe" für die Investition des Jahres erklärte und mit dem Preis "Aurea" auszeichnete.

Der Hersteller von Flugzeugen aus Kraljevo bereitet sich für die größte Luftfahrtmesse in Europa vor, die vom 24. bis 28. April in der Bundesrepulbik Deutschland stattfindet. Man wird ihm dort das LTF-UL-Zertifikat offiziell übergeben.

Man habe 2012 das Hauptgewicht auf den Erwerb des erwähnten Zertifikats gelegt, behauptet Milorad Matic, Generaldirektor von "Aero-East Europe" in einem Interview für "eKapija". Das habe, laut seinen Worten, ca. 100.000 Euro gekostet. Man wird sich deshalb 2013 auf die Realisierung der abgeschlossenen Verträge konzentrieren.

- Ich erwarte, dass wir in diesem Jahr mit der Realisierung eines Vertrags über den Export von 27 Flugzeugen vom Typ SILA 450 C nach Deutschland im Gesamtwert von ca. 1,5 Mio. Euro beginnen werden - sagt Matic und fügt hinzu, dass er das Geld in den Bau einer neuen Fabrikhalle und Erweiterung der bestehenden Kapazitäten investieren wird.

In Hinsicht auf noch immer starke Vorurteile über die Qualität der Erzeugnisse aus Serbien stoßt "Aero-East Europe" noch immer auf Probleme mit der Finanzierung der Produktion. Die Käufer sind nur selten für die Anzahlung bereit.

- Wir versuchen ihr Misstrauen uns gegenüber mit starken Bankgarantien zu bekämpfen, und so etwas ist sehr schwer in Serbien. Wir müssen deshalb die Produktion selbst finanzieren, und jeder weiss, wie teuer das in Serbien sein kann - behauptet unser Gast.

Das hat ihn bisher glücklicherweise nicht entmutigt, weil er vom großen Potenzial seines Erzeugnisses überzeugt ist. Nach der Finalisierung noch einiger administrativen Prozeduren sollten sie bereit für den Markt der allgemeinen Luftfahrt bereit sein.

- Die allgemeine Luftfahrt umfasst jegliche private und gewerbliche Flüge, die sowohl nach den Regeln für Sichtflüge als auch für Instrumentenflüge durchgeführt werden können, zum Beispiel von Leichtflugzeugen, Geschäftsreiseflugzeugen oder von Rettungshubschraubern... Es handelt sich um einen riesengroßen Markt - sagt Matic und fügt hinzu, dass sein Unternehmen mit potenziellen Käufern aus Australien, Amerika und Afrika verhandelt.

Milorad Matic erinnert sich an den Anfang seines Projekts 2002, als man ihn mit Verwunderung beobachtet und gefragt hat, wer seine Flugzeuge kaufen wird, wenn man kein Brot zu essen hat.

- Es ist korrekt, dass es in Serbien kaum einen gibt, der unsere Flugzeuge kaufen kann. Wir führen deshalb 99% unserer Produktion aus. Als ich mit dem Bau der ersten Flugzeuge begonnen hat, war die Gemeindeverwaltung sehr misstrauische meinem Projekt gegenüber. Wir haben aber alle Pläne realisiert, und 30-40 Mitarbeiter beschäftigt. Wenn alles wie geplant verläaft werden wir in den folgenden zwei bis drei Jahren noch 100-150 Arbeiter beschäftigen. Wir brauchen, natürlich, die finanzielle Unterstützung für das Umlaufvermögen und Investition in eine neue Produktionsanlage neben dem Flughafen in Kraljevo.

Flugzeuge des Herstellers aus Kraljevo werden zu Preisen von 53.000-128.000 Euro (Viersitzer) geboten, um 30-70% niedriger als am internationalen Markt.

M.K.