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Raiffeisen verlässt Euribor-Gremium

Quelle: seebiz.eu Donnerstag, 10.01.2013. 15:09
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Podeli

Nach der BayernLB und der niederländischen Rabobank zieht sich nun auch die Raiffeisen Bank International AG (RBI) aus dem Gremium der Banken, das den Euribor festsetzt, zurück, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Als Grund dafür nannte RBI-Sprecherin Ingrid Krenn-Ditz, dass das Interbankengeschäft für die RBI weniger wichtig geworden sei. Mit Ermittlungen wegen mutmaßlicher Manipulationen der Eingaben für die Benchmark durch Banken habe der Schritt nichts zu tun.

"Es gibt keine Untersuchungen oder Ermittlungen gegen die Bank", betonte sie. Die Kündigung werde mit 15. Jänner im Euribor-Panel eingebracht.

Neben der RBI ist bisher auch die Erste Group im Euribor-Gremium. Über einen möglichen Austritt gebe es vor den endgültigen neuen EU-Regelungen noch keine Entscheidung, sagte Erste-Group-Sprecher Michael Mauritz. "Eine Diskussion über einen möglichen Austritt wollen wir führen, sobald die neuen Regeln feststehen."

Euribor-EBF, die in Brüssel angesiedelte Bankenlobby, die die Benchmark betreut, befürchtet einen Exodus der beitragenden Institute.

Der Euribor ist der Basissatz für Kredite über Billionen von Euro. Ähnlich wie der Londoner Interbankenzins Libor, der im Zentrum des Manipulationsskandals steht, beruht der Euribor auf den Angaben der Banken zu ihren Refinanzierungskosten. Sie melden einmal täglich die Zinsen, zu denen sich Banken untereinander Geld leihen. Auf dieser Basis wird dann der Euribor-Referenzzins ermittelt, an dem sich die Preise für viele Finanzprodukte wie Hypotheken oder Tagesgeld orientieren. Der Libor ist zwar der weltweit bedeutendere Satz, in Europa spielt der Euribor jedoch für einige Produkte eine wichtigere Rolle.

Weltweit untersuchen die Behörden, ob mehr als ein Dutzend Banken die Eingaben für die Benchmark manipuliert haben, um von Wetten auf Derivate zu profitieren oder ihre Finanzlage besser erscheinen zu lassen. Im Libor-Skandal wurden bereits Milliardenstrafen verhängt, so etwa im Dezember gegen die Schweizer Großbank UBS.

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