Veröffentlichung der Schuldnerliste hat sich gelohnt - Eine neue Liste Anfang April und Einreichung der MwSt-Erklärungen über das Internet in ganz Serbien
Die Veröffentlichung einer Liste der größten Steuerschuldner ruf unterschiedliche Reaktionan in der Öffentlichkeit hervor. Zuständige in der Finanzverwaltung behaupten, das erwünschte Effekt erzielt zu haben. Die Steuerdisziplin verbesserte sich im Januar um 9%. Eine neue Liste sollte, Ankündigungen zufolge, Anfang April veröffentlicht werden. In einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" kündigt Dragutin Radosavljevic, Leiter der Finanzverwaltung, die Einführung der Einreichung der MwSt-Erklärungen über das Internet in ganz Serbien an, die der Wirtschaft fast 600 Mio. Euro jährlich ersparen sollte.
- Am Dienstag, dem 3. April, startet das Projekt der elektronischen MwSt-Erklärungen in ganz Serbien. Der Dienst hat bisher Mehrwertsteuerpflichtigen in eingen Städten in Serbien zur Verfügung gestanden. Alle 115.000 MwSt-Pflichtige können ihre Steuererklärungen über das Internet einreichen und sich dadurch Geld und Zeit ersparen - so Radosavljevic.
Unser Gast kündigt die Einführung derselben Dienstleistung für alle Steuerpflichtige bis Ende 2012 an, darunter auch für das jährliche Einkommenssteuer. Die Finanzverwaltung rechnet mit ca. 20.000 Einkommenssteuererklärungen von Bürgern, die im Vorjahr fast zwei Mio. Dinar verdient haben.
- Die Frist für die Einkommenssteuererklärungen ist in der vergangenen Woche abgelaufen und wir bereiten die Unterlagen vor. Alle Bürger, die im Vorjahr Einkünfte übe 1,9 Mio. Dinar ezielt haben müssen die einkommenssteuer erklären. Unsere Evidenz bis 15. März zeigt das es 17.500 solche Bürger gibt. In Hinsicht auf die mögliche Verspätungen sowie darauf, dass manche Steuererklärungen per Post gesandt worden sind, erwarten wir ca. 20.000 Erklärungen. Manche Steuerpflichtige werden erst später entdeckt, durch Verfahren der Finanzverwaltung. Wir haben im Vorjahr fast tausend solche Bürger entdeckt und behandelt - erklärt Radosavljevic und fügt hinzu, dass es noch immer keine Angaben über die höchste erklärte Einkommenssteuer.
Anfang April sollte eine Liste der Steuerschuldner aufgrund der Abänderungen des Gesetzes über Steuerverfahren und Finanzverwaltung veröffentlicht werden, kündigt unser Gast an.
- Wir haben Anfang Januar die erste Liste veröffentlicht und werden das Ende jedes Quartals tun. Die erste Liste war effektvoll und wirkte sich positiv auf die Haushaltseinnahmen im ersten Monat 2012. Sie haben 9% mehr Steuern als geplant erhoben. Das ist vor allem der Liste zu verdanken. Viele Steuerpflichtige, deren Namen in der Liste erschienen, haben ihre Schulden getilgt oder die Umschuldung gestartet. Die Schulden sind unerwünscht, insbesondere für jene, die erfolgreich sein möchten.
Zunächst Steuer, dann Lohn
Die Berufstätige in Serbien können ihre Löhne ab dem 1. Juli 2012 nicht abheben, wenn ihre Arbeitgeber die Lohnabgaben nicht entrichtet hat. 11% von dem Bruttolohn werden dem Pensions- und Invalidenversicherungsfonds eingezahlt, 6,75% der Krankenkasse, 0,77% dem Arbeitsamt und 12% für die Lohnsteuer.
Alle vier Abgabem sollten künftig, laut unserem Gast, auf ein Konto eingezahlt werden, was die Kosten und die Zeit dafür auf das Minimum reduziert.
- In Serbien gibt es mehr als 250.000 Arbeitgeber mit einem bis mehreren tausend Angestellten. Unsere 707 Inspektoren können sie alle nicht kontrollieren. Viele mißbrauchen diese Situation und entrichten sowohl Lohnsteuer, als Abgaben für die Sozial-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung nicht. Alle Fonds haben deshalb Probleme und müssen vom Staat finanziell unterstützt werden. So etwas muss in der Zukunft verhindert werden. Die Banken üben keine Kontrolle aus, sondern verweigern die Auszahlung der Löhne in Fallen, wenn Sozialabgaben und Steuern nicht entrichtet worden sind. Die Finanzverwaltung wird weiterhin die Kontrolle ausüben - erklärt Radosavljevic.
Auf die Frage, was er von der angekündigten Erlassung der Zinsen für angehäufte Schulden gegenüber dem Haushalt und Sozialversicherung erwartet, antwortete Radosavljevic:
- Alles das hängt vom Finanzministerium ab. Die Finanzverwaltung darf sich nicht darin einmischen. Ähnliche Gesetze aus den Jahren 2001 und 2008 haben sich, leider, nicht als besonders erfolgreich erwiesen. Sie waren sogar kontraproduktiv. Steuerpflichtige, die ihre Steuern regelmässig entrichten, haben dagegen protestiert. Ich bin der Meinung, dass die Umschuldung bzw. Verlängerung der Frist für die Tilgung der Schulden eine bessere Lösung ist. Man sollte aber auch die Zinsen korrigieren, weil sie zu hoch und unwirtschaftlich sind.
Informationen über Steuerschulden per Telefon
Die Finanzverwaltung bietet Bürgern und Unternehmen seit Mitte März Informaitonen über ihre Steuerschulden über ein Kontaktzentrum - Tel: 0700 700 007. Der neue Dienst der Finanzverwaltung habe, laut dem Direktor, einen guten Widerhall unter Bürgern gefunden.
- Man kann sich auf diese Weise sofort über die Höhe seiner Steuerschuld informieren. Die Registrierung dauert nur einige Minuten und Informationen können auch an die E-Mail-Adresse des Nutzers gesandt werden. Man musste vor einigen Jahren 2-3 Monate auf solche Informationen warten. Das war besonders schwer für Unternehmen vor der Abschaffung des Visumregimes mit der EU, die Botschaften diese Dokumenten zustellen mussten.
Suzana Obradović
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