Abbildung (Fotojaroslava V/shutterstock.com) Serbien wird aufgefordert, seine 2030-Ziele in Bezug auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz mit den 2030-Zielen der Energiegemeinschaft in Einklang zu bringen und seine Bemühungen im Bereich des gerechten Übergangs zu verstärken, um einen reibungslosen, integrativen und fairen Übergang zu ermöglichen, so das Sekretariat der Energiegemeinschaft. Die Einladung ist Teil der Empfehlungen des Sekretariats zum Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans Serbiens.
Das serbische Ministerium für Bergbau und Energie hat am 29. Juni seinen Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) dem Sekretariat zur Prüfung vorgelegt. Das Sekretariat hat den Entwurf des NECP bewertet und seine Empfehlungen abgegeben, schreibt Vladimir Spasić
für Balkan Green Energy News.
Serbien wurde empfohlen, das durch den Beschluss des Ministerrats der Energiegemeinschaft festgelegte Ziel für den Mindestanteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2030 von 33,6 % auf 40,7 % zu erhöhen oder die spezifischen nationalen Gegebenheiten zu erläutern die diesen Unterschied rechtfertigen.
Das Erreichen des 2030-Ziels im Bereich der erneuerbaren Energien ist für Serbien rechtsverbindlich.
Das Sekretariat erinnerte daran, dass die Vertragsparteien der Energiegemeinschaft verpflichtet sind, NECP-Entwürfe zu entwickeln, in denen Ziele im Einklang mit den Zielen der Energiegemeinschaft 2030 sowie Richtlinien und Maßnahmen in den fünf Dimensionen der Energieunion (Reduzierung der Treibhausgasemissionen, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, interner Energiemarkt sowie Forschung und Innovation) festgelegt werden.
Dekarbonisierung: Es liegen keine Informationen zur Einführung eines Emissionshandelssystems vor
Der Entwurf sieht nach Angaben des Sekretariats vor, dass der Anteil der Kohle an der Stromproduktion im Jahr 2030 im Vergleich zu 2019 um maximal 25 % sinken wird. Sie wird aber immer noch etwa die Hälfte der gesamten Stromproduktion ausmachen. Es wird erwartet, dass die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung bis 2050 beendet sein wird.
Um den Großteil der Ambitionen auf die Zeit nach 2030 zu konzentrieren, ist eine beschleunigte Stilllegung kohlebasierter Stromerzeugungskapazitäten zwischen 2030 und 2050 erforderlich, verbunden mit äußerst ehrgeizigen Investitionen in neue Stromerzeugungskapazitäten, was eine Herausforderung hinsichtlich der Geldbeschaffung und der Fairness der grünen Energiewende sein wird,, heißt es in dem Dokument.
Im Planentwurf heißt es außerdem, dass „alle Wärmekraftwerke mit fossilen Brennstoffen voraussichtlich bis 2050 die Stromerzeugung vollständig einstellen werden“. Dies stelle nicht nur die Erreichung des Ziels zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis 2030 in Frage, sondern werde auch nicht durch die Zahl unter der genannten Erklärung untermauert, da Erdgas auch im Jahr 2050 noch im Strommix enthalten sei, so das Sekretariat.
Der Mangel an Kohärenz lässt ernsthafte Zweifel an der Ambition des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen im Stromsektor aufkommen
Bis zum Jahr 2050 soll nach Angaben des Sekretariats keine gesamtwirtschaftliche Klimaneutralität erreicht werden. Das ambitionierteste Politikszenario mit zusätzlichen Maßnahmen („WAM“) erreicht 75 % der Netto-Emissionsreduktionen auf dem Niveau der Gesamtwirtschaft von 1990 bis 2050.
Zu den Politiken und Maßnahmen gehört auch eine CO2-Steuer, allerdings nur in Form einer Erleichterung ihrer Einführung, ohne dass konkrete Maßnahmen geplant sind. Eine Fußnote im NECP-Entwurf weist auf die mögliche Einführung einer solchen Steuer ab 2027 mit einem niedrigen Satz von 4 EUR/Tonne und einer Erhöhung auf entweder 40 EUR/Tonne (in Kapitel 5) oder auf 70 EUR/Tonne (in Anhang II) bis 2030 hin, heißt es in dem Dokument.
Das Sekretariat teilte mit, dass es keine Informationen über die Einführung eines Emissionshandelssystems (ETS) gebe, das dazu beitragen könnte, eine Ausnahme von der CBAM-Verordnung der Europäischen Union zu erreichen und damit eine Marktkopplung im Strombereich aufrechtzuerhalten.
Erneuerbare Energien: Das Potenzial für 3,58 GW Solarenergie, das Ziel liegt jedoch bei 1,73 GW
Es wird erwartet, dass Solar- und Windenergie die Kohle bei der Stromerzeugung ablösen werden. Allerdings folgt das Wachstum der erneuerbaren Energien bis 2030 einem langsamen Trend und wird sich voraussichtlich erst zwischen 2030 und 2050 erheblich beschleunigen.
Das Gesamtziel für erneuerbare Energien für 2030 ist in Sektorziele für Strom (45 %), Verkehr (7 %) sowie Wärme und Kühlung (41,4 %) unterteilt.
Für den Eigenverbrauch und die Energiegemeinschaften seien zwar Maßnahmen geplant, mangels konkreter Zielvorgaben in dieser Hinsicht werde es jedoch schwierig sein, die Fortschritte zu verfolgen, so das Sekretariat.
Energetska efikasnost: postavljeni cilj nije u skladu da obavezujućim ciljem
Sekretarijat podseća da je postizanje cilja koji je Energetska zajednica odredila za 2030. u energetskoj efikasnosti pravno obavezujuće za Srbiju Odlukom Saveta ministara. To zahteva da Srbija teži istom nivou ambicija i da prihvati cilj za finalnu potrošnju energije od 9,54 miliona tona ekvivalentne nafte umesto 9,7 miliona tona.
Energieeffizienz: Das Land hält das Niveau des Endenergieverbrauchs nicht ein
Das Sekretariat erinnert daran, dass die Erreichung des Energieeffizienzziels für 2030 für Serbien gemäß dem Ministerratsbeschluss rechtsverbindlich ist. Dies erfordert, dass Serbien beim geplanten maximalen Endenergieverbrauch bis 2030 das gleiche Ambitionsniveau anstrebt – d. h. maximal 9,54 Mio. t RÖE statt 9,7 Mio. t RÖE, heißt es in dem Dokument.
Für den Zeitraum bis 2030 wird Fernkälte nicht als Option betrachtet. Der NECP-Entwurf spiegelt auch nicht den Stand der Erfüllung der Verpflichtung wider, eine umfassende Potenzialbewertung für den Einsatz effizienter Heizung und Kühlung durchzuführen.
Einzelheiten zur Umsetzung der verbrauchsabhängigen Abrechnung, die derzeit nur teilweise umgesetzt werde, seien im Planentwurf nicht enthalten, teilte das Sekretariat mit.
Energiesicherheit: Selbstversorgung wird teuer
Das Sekretariat sagte, dass Selbstversorgung das zentrale Leitprinzip sei, ohne die regionale Zusammenarbeit und die regionale Dimension zu berücksichtigen. Dies werde die Kosten der Umstellung deutlich erhöhen, heißt es in der Einschätzung.