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Besorgniserregende Zahlungsunfähigkeit serbischer Unternehmen - 66.000 Firmenkonten gesperrt, Schulden erreichen fast 290 Mrd. Dinar

Quelle: eKapija Mittwoch, 13.04.2011. 15:47
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Das Belgrader Institut für Wirtschaftswissenschaft warnte am Dienstag vor der zunehmenden Zahlungsunfähigkeit serbischer Unternehmen und wies darauf hin, dass sich das Problem nur durch die gründliche Reform des öffentlichen Sektors lösen lässt.

Die Reform sollte "einerseits die Wirtschaft entlasten, und andererseits eine Grundlage für die dauerhafte finanzielle Disziplin im privaten und öffentlichen Sektor schaffen", erklärte Stojan Stamenković, Mitarbeiter des Instituts an der Präsentation der neuesten Ausgabe des Bulletins "Makroökonomische Analysen und Trends" (MAT).

Jeder Versuch, die Insolvenz der Wirtschaft durch marktwidrige Methoden - Währungsexpansion, subventionierte Kredite für die Stärkung der Liquidität, Umschuldung und mehrseitige Kompensation - zu überwinden, habe sich als illusorisch und kurzsichtig erwiesen.

Ende März gab es 66.255 gesperrte Firmenkonten in Serbien. Ihre Schulden haben 287,6 Mrd. Dinar erreicht.

Die Zahlungsfristen sollten, seiner Meinung nach, auf max. 60 Tage begrenzt werden, im Einklang mit der am 6. Februar 2011 beschlossenen EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr. Sie begrenzt die allgemeine Zahlungsfrist auf 30 Tage und sieht kräftige Verzugszinsen im Falle eines Zahlungsmuffels vor.

Vidosava Džagić, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Serbien, zählt Zahlungsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit und Inflation zu den größten Problemen der serbischen Wirtschaft.

- Öffentliche Auftraggeber sollten ihre Verpflichtungen gegenüber Auftragnehmer regelmässig erfüllen. Das würde als treibende Kraft auf die einheimische Wirtschaft wirken. Die seit 2006 kontinuierlich wachsende Zahlungsunfähigkeit einheimischer Unternehmen gibt Anlass zur ernsthaften Sorge. Die Wirtschaftskammer Serbien hat deshalb die Begrenzung der Zahlungsfrist zwischen 60 und 90 Tage um die finanzielle Disziplim in Land zu stärken.

Der Bulletinredakteur Vladimir Vučković ist der Meinung, dass die Wirtschaft von der Stärkung des Wechselkurses "bedroht ist".

- Die Stärkung des Dinar-Kurses erscheint im ersten Momenta als etwas Gutes, aber sie schwächt die Wettbewerbsfähigkeit serbischer Unternehmen am internationalen Markt ab - sagte Vučković.

Der Anstieg des Export und die Verringerung des Außenhandelsdefizits gehören sicher zu den besten Entwicklungen seit dem Anfang des jarhes. Der aktuelle Konjunkturanstieg ist dem Export und nicht der Nachfrage am Binnenmarkt zu verdanken, glaubt Vuckovic. Wir müssen aber mit der Erhöhung des Importwertes schon im nächsten Jahr rechnen, als Folge der steigenden Erdöl- und Erdgaspreise.

Durch Verkauf von Wertpapieren, indexiert in Euro, erhöht man den Wert des Dinar, aber nicht die Zahlungsfähigkeit und treibt gleichzeitig die Inflation in Höhe. Der zu erwartende Preisanstieg könnte den von der Zentralbank beschlossenen Inflationsrahmen von +/- 6% leicht übersteigen. Die Inflation wird Ende Mai 8% übertreffen, weshalb die meisten Mitarbeiter von MAT die Realisierung des projektierten Inflationsziels für dieses Jahr bezweifeln. Die Inflationserwartungen der Wirtschaft nehmen zu - fast 78% der Unternehmer glaube, laut einer Analyse von MAT, dass die Preise bis Ende des Jahres steigen werden. 44% von ihnen glauben, dass die Preise ihrer Erzeugnisse und Dienstleistungne steigen werden.

Der erfolglose Verkauf der Telekom Srbije würde die Realisierung des Haushaltsplan für dieses Jahr sicher erschweren, glauben die meisten. Der Verkauf könnte auch den Telekommunikationsmarkt in Serbien destabilisieren.

- Die Telekom Austria würde in solchem Falle drei Monopole erwerben: im Fest- und Mobilfunknetz und die Telekommunikationsinfrastruktur - betont Stamenković.

M.D.

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