NavMenu

Verschwendete Energie verschlingt Gewinnne - Wie lässt sich höhere Energieeffizienz finanzieren?

Quelle: eKapija Mittwoch, 16.02.2011. 15:47
Kommentare
Podeli

Serbien gehört sicher zu den größeren Energieverschwendern in Europa. Der pro Kopf Energieverbrauch ist nicht zu hoch, zeigt die offizelle Statistik, aber die Energieeffizienz ist auf dem niedrigsten Niveau - insbesondere in der Wirtschaft. Veraltete Installationen, unentsprechende Transformatoren, alte Kessel - das sind nur einige von zahlreichen Punkten, wo der größte Teil der Energie und dadurch auch Geld verloren geht.

Die neuesten Forschungen zeigen, dass 70% der Energie in der Industrie für Motoren verbraucht wird. Regulierte Elektromotorantriebe sollten als effiziente Lösungen für die Reduzierung des Energieverbrauchs genutzt werden.

Unzureichende Investitionen in energieeffizientere Systemen werden von Unternehmensbesitzern vorwiegend durch zu teuere Investitionen am Anfang, Finanzkrise, Geldmangel u.Ä. gereichtfertigt. Sie stehen oft vor dem Dilemma, ob dem Entwicklung eines neuen Erzeugnisses oder der Umstellung auf eine neue, effizientere Energiequelle Vorrang zu geben. Sachkundige Geschäftsleute wissen aber, dass sich die Investitionen in Anlagen, die den Energieverbrauch senken können, langfristig lohnen.

Man sollte immer mit jenem Segment starten, wo sich die größten Effekte durch minimale Investitionen erreichen lassen. Ein Industrieunternehmen kann größte Ersparnisse bei Pumpen, Ventilatoren und Kompressoren machen.

- Durch Anwendung von Frequenzumrichtern für Motorantriebe lässt sich der Energieverbrauch erheblich reduzieren - bis zu 50% bei Ventilatoren bzw. bis zu 30% bei elektrischen Pumpen - erklärte Divna Tesla aus der Gesellschaft für Energieeffizienz und industriellen Kontrolle Esicon (www.esicon.rs) in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".

- Wir sind immer bereit, unseren Kunden die best möglichen Investitionen kostenlos vorzuschlagen, natürlich mit Rücksicht auf die Besonderheiten jedes einzelnene Produktionsverfahrens. Manchmal reicht es aus, die Reiehnfolge der Operationen zu verändern. In anderen Fällen muss man ein wenig in die Automatisierung investieren, aber solche Investitionen lohnen sich fast in demselben Jahr. Es handelt sich um ein großes Potenzial, in Hinsicht darauf, dass man bisher nur selten in diesem Bereich investiert hat - erkläte Tesla.

Finanzierung durch Kredite

Einheimischen Unternehmen, die für solche Investitionen bereit sind, stehen mehrere Kreditlinien für die Finanzierung von Projekten zur Erhöhung der Energieeffizienz zur Verfügung. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und die deutsche KfW Entwicklungsbank realisieren ihre Kreditlinien über einige Geschäftsbanken in Serbien - Banca Intesa, Cacanska banka, ProCredit Bank und Volksbank. Die Zinsen für solche Kreite sind beträchtlich günstiger als bei klasischen Krediten.

Die Volksbank gehört zu Pionieren, wenn es um Kredite für die Erhöhung der Energieeffizienz geht. Bisher wurden fast 70 Kredite im Gesamtwert von fast 3 Mio. Euro gewährt. Der größte Teil im Vorjahr. Man will immer mehr Geld durch mehrere kleinere Projekte platzieren, um den Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz zu verstärken.

- Wir haben alle wirtschaftlichen Segmenten gedeckt und bieten Kredite sowohl an größere Unternehmen, als auch im Mikrosegment, an kleineren Unternehmen und Privatpersonen. Die meisten Projekte wurden bisher im Gebäudebau realisiert - entweder bei der Rekonstruktion von Wohneinheiten oder Gewerberäumen. Das beweist, dass der größte Teil der Energie in Gebäuden verbraucht wird - sagte Nenad Lucic, Entwicklungsmanager bei der Volksbank in einem Interview für "eKapija".

Auf die Frage, warum sich ein Unternehmen für solche Finanzierung entscheiden sollte, antwortet er:

- Kreditlinien für solche Projekte, wie die Kreditlinie der KfW Bank, die wir bieten, sind beträchtlich günstiger für kommerzielle Banken. Wir können unseren Kunden erheblich günstigere Bedingungen - vor allem niedrigere Zinsen, für Kredite für die Erhöhung der Energieeffizienz bieten. Die Zinsen für solche Kredite liegen momentan zwischen 12 und 20% am Markt und wir gewähren Kredite zu einem Zins von 8,95%. Unsere Kunden könen dadurch zweifach profitieren, von beträchtlich geringeren Zinsen und von der Senkung ihrer Energiekosten.

Und wie zum Kredit?

Um einen von erwähnten Krediten zu beantragen, muss man zunächst die aktuelle Energiezustand im Unternehmen prüfen lassen. Der Berater soll alle notwendigen Veränderungen empfehlen und den maximale Einsparungsgrad projektieren. Wenn das Unternehmen keinen eigenen Energiemanager hat (neues Gesetz über rationellen Energieverbrauch sieht diesen Arbeitsplatz vor) muss man eine der zertifizierten Beratungsfirmen engagieren. Mit dem Projekt kann man zur Bank gehen.

- Außer der entsprechenden Kreditfähigkeit muss man uns Projekte im Einklang mit den Kriterien der KfW zustellen. Erfordert ist ein Einsparungsgrad von 20% sowie die Reduzierung der CO2-Emission um 20% als Folge des gesenkten Energieverbrauchs. Das CO2-Kriterium gilt aber nicht für Investitionen in erneuerbare Energiequellen - erklärt Lučić.

Ihnen ist gelungen - Beispiele für gute Praxis

Der größte Projekt, das bisher mit Hilfe eines Kredits der Volksbank umgesetzt worden ist, ist sicher das Projekt in der Fabrik "Toza Markovic" in Kikinda, wo die ganze Produktionsanlage (maschinelle und elektrische Teile) gründlich rekonstruiert und revitalisiert wurden. Paralell dazu hat man in die Rekonstruktion des Fabrikgebaudes investiert. Die Investition sollte sich, laut unserem Gast, in ca. fünf Jahren lohnen.

Ein großes Projekt sollte bald in den Werken eines Süßwarenherstellers umgesetzt werden. Die Energiekosten sollten hier durch Rekonstruktion des Kesselraums um 75.000 Euro jährlich gesenkt werden, bahauptet Prof. Dr. Goran Jankesa aus dem Netzwerk für Energieeffizienz in der Industrie Serbiens, der die Identität ds Unternehmens nicht entdecken wollte.

Das Projekt, das der Reporter von "eKapija" gesehen hat, sieht die Dezentralisierung der Anlage und Trennung der Wärme- und Dampfleitung sowie die Rekonstruktion des bestehendne Dampfkessels vor. Die Investition im Wert von 300.000 Euro wird sich durch Senkung der Energiekosten um 75.000 Euro jährlich innerhalb von 4 Jahren lohnen. Bestehende Kessel sind bereits veraltet und müssen jedenfalls ersetzt werden.

Was hat der Staat vor?

Die Regierung Serbiens sollte bis Juni dieses Jahres eine Vorlage zum Gesetz über Energieeffizienz beschlossen, die zur Senkung des Energieverbrauchs in Serbien um 10-15% beitragen könnten, erklärte Miloš Banjac, Berater im Ministerium für Energiewirtschaft in einem Interview für "eKapija". Das Gesetz sieht die Gründung eines Fonds für Energieeffizienz vor, der, unter anderem, durch Besteuerung der uneffizienten Energieverbraucher finanziert wreden soll.

Unternehmen, die mehr als 2.500 t Enegie jährlich verbrauchen, müssen in der Zukunft einen Energiemanager einstellen, der das Ressortministerium über den Energieverbrauch informieren sollten. Banjac glaubt, dass es 120 solche Unternehmen in Serbien gebe.

J.Đ.

Kommentare
Ihr Kommentar
Vollständige Informationen sind nur für gewerbliche Nutzer/Abonnenten verfügbar und es ist notwendig, sich einzuloggen.

Sie haben Ihr Passwort vergessen? Klicken Sie HIER

Für kostenfrei Probenutzung, klicken Sie HIER

Verfolgen Sie Nachrichten, Angebote, Zuschüsse, gesetzliche Bestimmungen und Berichte auf unserem Portal.
Registracija na eKapiji vam omogućava pristup potpunim informacijama i dnevnom biltenu
Naš dnevni ekonomski bilten će stizati na vašu mejl adresu krajem svakog radnog dana. Bilteni su personalizovani prema interesovanjima svakog korisnika zasebno, uz konsultacije sa našim ekspertima.