"Punto" wartet auf russisches Ja – Zollerleichterungen auch für den Import aus Russland
Die erweiterte Liste der Erzeugnisse, die nach Russland zollfrei ausgeführt werden können, ermöglicht die Erhöhung des serbischen Exports um mindestens 100 Mio. Euro jährlich und die Reduzierung eines ziemlich hohen Importüberschusses — fast 3 Mrd. US-Dollar, glauben die Experten.
Das unlängst unterzeichnete Protokoll über die Erweiterung des Freinhandelsabkommens sieht mehrere Erleichterungen für den Import von bestimmten Erzeugnissen aus Russland vor. Es handelt sich vor allem um Erzeugnisse, die unsere Landwirte benötigen: Dünger, Traktoren über 90 kW, Vakuumpumpen, Elektromotor- und elektrische Generatoren, Lagergehäuse usw.
Die Erweiterung der Liste der zollfreien Waren führt automatisch zur Intensivierung des Warenverkehrs zwischen Serbien und Russland, meint Radojica Sretenović, stellvertretender Direktor der Vertretung der Wirtschaftskammer Serbien in Moskau.
- Wir können mit einer Erhöhung des Devisenzuflusses um sogar 25% rechnen. Serbien hat die Gelegenheit, verschiedene Erzeugnisse zollfrei am russischen Markt abzusetzen: von Arzneimitteln und Seifen, über Fußbodenbeläge, Apfelsaft, Wein, Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen und Wäschetrockner, Wollstoff, Holz- und gepolsterte Stühle, Büromaterial bis Bettzeug und Süßwaren. Unsere Hersteller können mit einem höheren Umsatz rechnen, weil sie außer der Steuer keine andere Gebühr entrichten müssen - hebt Sretenović hervor.
Gleicher Meinung ist Rodoljub Drašković, Inhaber des Unternehmens "Swisslion Takovo", der sich gestern mit russischen Partnern getroffen, um die neuesten Zollerleichterungen für Erzeugnisse aus Serbien zu besprechen.
- Uns ist im Vorjahr gelungen, Süßwaren im Wert von fast 5 Mio. Euro am russischen Markt abzusetzen, obwohl das Freihandelsabkommen noch nicht in Kraft getreten ist. Nach der Erweiterung der Liste rechnen wir mit einem Umsatz von fast 30 Mio. Euro jährlich - glaubt Drašković.
Das Freihandelsabkommen zwischen Serbien und Russland, unterzeichnet im Jahre 2000, hat fast 95% des Exports aus Serbien liberalisiert. Man war aber mit seinen Effekten überhaupt nicht zufrieden, weshalb die Liste der zollfreien Exportartikel erweitert wurde.
Die Erleichterungen gelten aber nicht für Erzeugnisse wie Zigaretten, Zucker, Fleisch, Fernseher, Monitoren und Autos, was die serbische Automobilfabrik "Zastava" betroffen hat. Man hofft seit Monaten auf die Möglichkeit, den in Kragujevac gebauten "Punto" nach Russland zollfrei auszuführen. Alle glauben aber, dass Zölle für diese Erzeugnisse schon im September dieses Jahrs gesenkt werden sollen.
Der Warenverkehr zwischen Serbien und Russland hat im Vorjahr fast 4 Mrd. US-Dollar erreicht. Es handelt sich um eine Erhöhung um 44% im Vergleich zu 2007. Das größte Problem dabei ist der große Importüberschuss an der serbischen Seite, vor allem wegen des Imports von Kraftstoff. Russland ist deshalb weiterhin der wichtiste Außenhandelspartner Serbiens, mit einem Anteil von 15,3% am serbischen Import und erst auf dem fünften Platz, wenn es um den Export geht – 5,11%.
(Anmerkung: Artikel wurde aus der Tageszeitung "Politika" vom 09.06.09 übernommen)
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