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Fast eine Hälfte kleiner und mittlerer Unternehmen in Serbien unsichtbar im Internet - Gibt es Geschäfte ohne Online-Präsenz?

Quelle: eKapija Mittwoch, 14.03.2018. 02:58
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Podeli

(FotoViewvie/shutterstock.com)
Ohne Internet würden wir es nie wagen, ein Unternehmen zu gründen - einigten sich die meisten Teilnehmer einer Podiumdiskussion zum Thema Online-Geschäft, das am 6. März 2018 während der neunten jährlichen Konferenz über Internet in Serbien - DIDS - stattfand.

Dass die Auswirkung einer Webpräsenz auch in Unternehmen, die nicht direkt mit dem Internet zu tun haben, ein wichtiger Faktor für die Geschäftstätigkeit ist, zeigen die Ergebnisse der Forschung zum digitalen Vitalitätsindex von Mikro-, Klein- und Mittelunternehmen in Serbien im Jahr 2017 .

Diese von GfK und Mineco Computers durchgeführte Studie hat gezeigt, dass Kleinstunternehmen mit eigenen Webseiten Jahresumsätze von bis zu 110.000 Euro und einen Gewinn von 10.500 Euro mehr erzielen als solche ohne Webpräsentation. Außerdem haben diese Unternehmen durchschnittlich mehr Angestellte.

Bei kleinen Unternehmen sind die finanziellen Indikationen noch deutlicher: Umsatz um 870.000 Euro und Gewinn um 53.500 Euro. Und wenn es um die Anzahl der Beschäftigten geht, haben Unternehmen mit einer Internetpräsenz durchschnittlich drei Mitarbeiter mehr.

Obwohl diese Daten zu der Schlussfolgerung führen könnten, dass die Webpräsentation ein unvermeidliches Werkzeug lokaler Unternehmen ist, klingt es fast unglaublich, dass fast eine Hälfte der befragten Unternehmen (46%) über keinen einzigen digitalen Kommunikationskanal mit ihren Kunden, Benutzer, Verbraucher verfügen.

Dragan Sandic, Inhaber von Iskon Moda, ist überrascht, dass so wenige Unternehmen das Internet in ihren Betrieben genutzt haben, insbesondere Besitzer von jungen Unternehmen, von denen man annimmt, dass sie sich in der digitalen Welt als Eingeborene fühlen.

Nur jedes dritte nach 2010 gegründete Unternehmen hat eine Webpräsentation.

Sandic, dessen Firma einzigartige Kleidung herstellt, sagt, dass Besucher auf ihrer Website Produkte bestellen und kaufen können, aber das ist nur ein kleiner Teil dessen, was Online-Präsenz den Unternehmen bietet.

- Ich bin mir ziemlich sicher, dass 90% unserer Verkäufe online sind, dank der Tatsache, dass sich die Kunden über uns und unsere Produkte online informieren und daher genau wissen, was sie wollen, wenn sie zu unserem Geschäft kommen. Sie sollen dort nur die entsprechende Größe finden. Das wäre nicht möglich, wenn wir nicht online wären - sagt Sandic.

In Bezug auf neue Dienstleistungen weist er darauf hin, dass der nächste Schritt darin bestehen könnte, den Besuchern die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Kleidungsstück online zu gestalten, den Mitarbeiter von Iskon Moda für sie später fertigen könnten.

Facebook ist nicht genug

Dass weniger als eine Hälfte der Unternehmen eigene Webseiten haben und der Anteil derer, die sich für eine Facebook-Seite entscheiden (9%), nicht zu vernachlässigen ist, erklärt der Besitzer von Teglas Vladimir Elesin durch die Tatsache, dass heutzutage die Jungen sind von Anfang an auf ein soziales Netzwerk ausgerichtet ist und dass die Verwendung dieser Inhalte für sie natürlicher ist als die Verwendung von Websites.

Dennoch, fügt er hinzu, bedeutet dies nicht, dass eine solche Geschäftsentscheidung gut ist.

Wie er sagt, ist diese Art von Praxis nicht angemessen, weileine Website zur besseren Positionierung beitragen, und zugleich eine größere Anzahl von interessierten Kunden anziehen kann.

- Soziale Netzwerke sind hervorragend für die Kommunikation mit Kunden und die Werbung um Produkte, aber Ihre Webseite ist immer noch Ihr Hauptwerkzeug - sagte Elesin und erinnerte daran, dass ein Unternehmen seine Webseite und seine Web-Domäne besitzen kann, aber nicht seine sozialen Netzwerke Profile.

Alles, was in sozialen Netzwerken veröffentlicht wird, könnte eines Tages verschwinden, sagt er. In diesem Fall könnte das Geschäft sehr leiden.

Dass Käufer, Kunden, Nutzer von Dienstleistungen und Produkten erwarten, dass Unternehmen eine digitale Präsenz haben, wird durch die Ergebnisse der besagten Forschung bestätigt. Das Internet ist Hauptkanal für die meisten Befragten, wenn sie sich mit Aktivitäten deines es Untenrehmens präziser bekannt machen wollen. Auf der anderen Seite sagen 86% der im Internet unsichtbaren Firmen, dass dieser Aspekt für sie nicht so wichtig oder notwendig ist.

Laut Biljana Brankovic von archiPLAY, die architektonisch-pädagogisches Spielzeug herstellt, ist Online-Präsenz in der Spielwarenbranche wichtig.

- Wenn es das Internet nicht gegeben hätte, hätten wir uns nicht in dieses Geschäft gewagt, das eine detaillierte Präsentation der Produkte und deren Zweck für die Kunden erfordert - sagt sie und fügt hinzu, dass das Internet ein großes Potenzial für die Entwicklung des Geschäfts bietet, besonders wenn es kommt zu spezialisierten Bereichen.

Kunden nur einmal in zwei Jahren persönlich treffen

Das bestätigt das Beispiel des auf Gartenbau spezialisierten Unternehmens Garden. "Die Messen gehören der Vergangenheit an" sagt der Inhaber Dragan Sajic und fügt hinzu, dass sie derzeit alle ihre Kunden über das Internet anziehen.

Ein konkreter Beispiel dafür ist ein Auftrag aus der Schweiz für die Einrichtung eines Hofs und Gartens in Serbien, den Garden über das Internet erhalten hat.

Nach dem Herunterladen von Hinterhofbildern von Google Maps machten sie eine Animation der vorgeschlagenen Lösung und präsentierten sie dem Kunden bei einem Skype-Gespräch. Sie haben nicht nur den Auftrag gewonnen, sondern kümmern sich schon zwei Jahre um den erwähnten HOf und Garten. Sie haben diesen Kunden in dieser Zeit nur einmal persönlich getroffen.

- Wir haben eine Chat-Option auf unserer Website eingeführt. Wir werden sehr oft von Menschen mit unterschiedlichen Fragen kontaktiert, die mit unseren Vorschlägen und Ratschlägen zufrieden sind und sie werden in der Regel unsere Kunden - fügt Sajic hinzu.

(FotoPureSolution/shutterstock.com)
Die Analyse erwies auch, dass sich Ansichten der Unternehmen und ihrer Zielgruppe in gewisser Weise überlappen. Die Web- und Facebook-Seite nwerden von den beiden Seiten für die wichtigsten digitalen Werkzeuge gehalten. Viele Nutzer sind aber auch der Meinung, dass ein YouTube-Kanal (rund 35%) und mobbile App (45%) eine gute Alternative darstellen würden. Diese Kommunikationskanäle sind derzeit aber bei weniger als 5% der Unternehmen vertreten.In der digitalen Strategie des Unternehmens Viva travel sind die Videopräsentationen und YouTube sehr wichtig, weil sich die meisten Menschen vor der Buchung einer Reise oder Unterkunft mit dem Angebot bestmöglich bekannt machen wollen.

"Niemand kommt mehr in unser Reisebüro, weil er eine Anzeige in der Zeitungen gelesen hat", sagt Tanja Zivanov, Mitarbeiterin des Reiseveranstalters.

- Die Touristikbranche ist ins Internet umgezogen, wir hängen heute buchstäblich von ihm ab. Abgesehen von einer großen Anzahl von Touristen, kontaktieren Sie uns auch potenzielle Geschäftspartner, so haben wir unser Angebot erweitert, und Besuchern unserer Website auch zusätzliche Dienste wie die Reservierung von Flugtickets, Autovermietung oder Hotelbuchung geboten - erklärt sie.

Der Reiseveranstatler plant außerdem, die Reisearrangements online zu verkaufen, fügt Zivanov hinzu.

Im Rahmen von DIDS, die von der Stiftung Register der nationalen Internetdomäne Serbiens (RNIDS) veranstaltet wurde, wurde das 10. Jahrestags der Domän .RS gefeiert.

Von allen befragten Unternehmen mit der Website haben 79% eine .RS Domäne. Das wundert nicht, in Hinsicht darauf, dass 72% der Verbraucher ihm vertrauen. Und er wird allen Unternehmen für die bessere Positionierung bei Google und anderen Suchmaschinen empfohlen.

Miloš Vlahović

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