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Verfügbare Abfälle ungeeignet für serbische Zementwerke - Hersteller bereit für Importe

Quelle: eKapija Mittwoch, 01.11.2017. 15:26
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Abbildung (Fotofranz12/shutterstock.com)Abbildung
Wenn sich für eines von drei Zementwerken in Serbien mehr lohnt, Koks für die Zementproduktion aus Venezuela, Ägypten oder Indien einzuführen, statt Abfallmaterial aus der umittelbaren Umbegung kostenfrei zu übernehmen und verarbeiten, ist es völlig klar, das etwas nicht in Ordnung ist.

Dass es sich um keine Metapher geht, und dass man Kohle wirklich "über die halbe Welt" befördert, um sie in weniger als einer Minute bei 1.450 Grad Celsius in Zementöfen des Unternehmens Lafarge Serbien in Beocin zu verbrennen, beweist die Angabe, dass dieses Unternehmen den Anteil von Abfällen am Produktionsverfahren im Vergleich zu festen, fossilen Brennstoffe 2016 erheblich reduzierte.

Dafür gibt es zwei Gründe, erklären sie uns. Der Kohlepreis auf dem Weltmarkt sei ungewöhnlich niedrig gewesen, während Abfälle, die Kohle ersetzen können, entweder überhaupt nicht verfügbar, oder sehr schlecht vorbereitet gewesen seien.

Dieses Zementwerk sei bereit, "alle Abfälle zu übernehmen, die niemand anderer braucht und sich weder recyceln, noch für einen anderen Zweck verwenden lassen", erfahren wir von Dimitrije Knjeginjic, Geschäftsführer von Lafarge in Serbien.

- Wir interessieren uns nicht für etwas, das noch Mehrwert haben kann und sich wiederverwerten lässt. Wir möchten nur Abfälle entsorgen, die unkontrolliert abgelagert und Wasser, Luft und Boden verschmutzen - sagte er.

Er erinnerte an eine weltweite Tendenz seit Jahren, die Zementwerke für die Lösung des Problems mit der Abfallentsorgung zu nutzen, sowie an der Tatsache, dass immer mehr Zementhersteller natürliche Brennstoffe aufgebe und sich auf diese Energiequellen umstellen.

(Fotowiklander/shutterstock.com)
- Jedes Land, das nach einer strategischen Lösung für das Problem der angehäuften Abfälle findet in der Zementindustrie einen entsprechenden Partner für die Realisierung dieses Ziels und nutzt Zementöfen für die kontrollierte Verbrennung von Rohstoffen, die durch Verarbeitung von verschiedenen Arten von Abfällen ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt gewonnen werden - erklärt Knjeginjic.

Dieser Prozess ist in Serbien noch immer weit entfernt von diesem Niveau, weshalb man im Zementwerk in Beocin nur 30-40% der natürlichen Brennstoffe mit Abfällen ersetzen kann, während der Durchschnitt für alle drei Zementwerke bei nur 22% liegt.

Es gibt mehrere Gründe dafür, warum Serbien anderen Ländern stark hinterhinkt, sagt Roland Fekete, Manager für industriellen Umweltschutz im Zementwerk in Beocin.

- Serbien braucht Anlagen zur mechanisch-biologischen Behandlung von Abfällen - sagt er und fügt hinzu, dass fast alle Länder in der Region über mehrere Anlagen dieser Art verfügen, in denen Abfälle aufe ine entsprechende Weise für die weitere Verwertung vorbereiten und klassifiziert werden.

Zementwerke in Serbien stoßen derzeit auf große Hindernisse und Probleme, wenn sie Abfälle in der Produktion anwenden wollen. An sie werden, nämlich, oft Abfälle mit einem zu hohen Prozentsatz an Feuchtigkeit geliefert, voll von Materialien, die erneut getrennt und behandelt werden müssen, was ihre Anwendung viel teuerer macht.

Wie groß diese Kosten sind, illustriert am besten die Tatsache, dass Zementwerke in Serbien seit 2008 Abfälle als Brennstoff verwenden, aber dass Lafarge bisher "keinen einzigen Dinar von der Anwendung von alternativen Brennstoffen profitiert hat", sagt Dimitrije Knjeginjic, Direktor von Lafarge.

- Wir haben sehr viel Geld in den Bau und in die Adaptierung notwendiger Anlagen investiert, um große Mengen an Abfällen verbrennen zu können. Sie stehen derzeit meistens leer oder arbeiten mit deutlich reduzierter Kapazität - sagt Knjeginjic und fügt hinzu, es gebe einfach keine hochwertige Abfälle, "obwohl Serbien voll von wilden und regulären Deponien ist".

Serbien ist zugleich das einzige Land in der Region, das Importe von ungefährlichen Abfällen verbietet. Obwohl auf dem Markt Abfälle aus Ljubljana oder Zagreb geboten werden, dürfen sie von einheimischen Zementwerken nicht eingeführt werden, was sie zu Beginn weniger wettbewerbsfähig im Vergleich zu ihren ausländischen Konkurrenten macht. Ihre Erzeugnisse sind wegen des Mangels an hochwertigen Abfälle bis zu 15 EUR pro Tonne teuerer.

Lafarge SerbienLafarge Serbien
In Serbien lassen sich derzeit nur 10% der abgelagerten Abfälle nutzen, sagte Dejana Milinkovic, Geschäftsführerin des Verbandes der Zementindustrie Serbiens (CIS) gegenüber eKapija. Neben Lafarge sind auch Unternehmen CRH mit Sitz in Novi Popovac wie auch Titan aus Kosjerich sind Mitglieder des Verbandes. Die einzige Lösung für dieses Problem wäre, ihrer Meinung nach, die intensivere Teilnahme des Staates.

- Die Ablagerung von Abfällen auf Deponien ist, einfach gesagt, die schlechteste Lösung. Sowohl wenn es um die Rentabilität, als auch wenn es um den Umweltschutz geht. Wir sollen deshalb entsprechende Vorschriften verabschieden und ihre Einhaltung sichern. Sowohl wenn es um die Abfalltrennung, als auch wenn es um die Einführung einer Gebühr für die Ablagerung von Abfällen geht. Solange es billiger ist, Abfälle abzulagern und sie dadurch zu "entsorgen", können wir keine Fortschritte erwarten - sagte Milinkovic.

Serbien ist derzeit unter dem Niveau der "schlimmsten" Länder der Europäischen Union (EU), wenn es umd dei Umstellung von fossilen Brennstoffen auf Brennstoffe, die aus Abfällen gewonnen werden.

Hersteller von Zement in Serbien verarbeiten heute ungefähr 50.000 t Abfälle jährlich als Energiequelle und rund 320.000 t Abfälle als Ersatz für natürliche Rohstoffe.

- Wir sind bereit, genauso wie entwickelte EU-Länder, die Lösungen für die Entsorgung verschiedener Arten von Abfällen auf eine sichere und kontrollierte Weise zu bieten - sagt Dejana Milinkovic aus dem Verband der einheimischen Zementhersteller, und wiederholt, dass wir "den Abfallmarkt regeln müssen, um Fabrikgen ausreichende Mengen an Abfällen, insbesondere von anorganischen, Siedklungsabfällen, Altöl, Petroleumschlamm, Mül usw."

Dimitrije Knjeginic schlägt deshalb vor, dass unsere Land Beispielen zahlreicher europäischer Länder folgt, die das Problem der Abfälle durch Erhebung einer Gebühr für die Ablagerugn von Abfällen auf Deponien und durch drakonische Strafen für "wilde Deponien" gelöst hätten.

- Das Ministerium für Umweltschutz sollte der Regierung empfehlen, eine Gebühr von 100 EUR für die Ablagerung von Abfällen auf Deponien einzuführen. Im gleichen Moment würden alle nach Abfallbehältern für Mülltrennung suchen - glaubt er.

Miloš Vlahović

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