"Galenika" geschätzt auf mehr als 600 Mio. Euro - Privatisierung des serbischen Pharmariesen im nächsten Jahr
"Galenika" ist mehreren Pharmariesen im Westen ins Auge gefallen. Die geplante Privatisierung soll im nächsten Jahr einen rekordhohen Erlös erbringen, glaubt der serbische Wirtschaftsminister, Mlađan Dinkić, und fügt hinzu, dass der Wert der staatlichen Arzneimittelfabrik, Einschätzungen zufolge, fast 600 Mio. Euro erreicht.
- Wir planen, 80% des Kapitals zu verkaufen. Den Rest sollen Bürger und Beschäftigte als Aktien bekommen - sagte Dinkić.
Trotz einer verstärkter Importabhängigkeit es einheimischen Pharmamarktes ist die Krankenkasse der Republik Serbien der Meinung, dass es keinen Grund für die Bewahrung eines staatlichen Pharmaunternehmens gebe. Svetlana Vukajlović, Direktorin der Krankenkasse weist darauf hin, dass man nirgendwo in Europa eine nationale Arzneimittelfabrik finden kann.
- Nirgendwo in Europa, weder in unserer Nachbarschaft, noch in Slowenien, gibt es ein staatliches Pharmaunternehmen. Alle sind privatisiert worden - betont sie.
Arzneimittelpreise fallen heute von Tag zu Tag, so dass man keine Marktstörung befürchten muss, falls "Galenika" privatisiert wird.
- "Galenika" betreibt seine Geschäfte selbstständig, unabhängig vom Staat, wie andere private Unternehmen - fügt Vukajlović hinzu.
Der Wirtschaftsexperte, Miodrag Zec, meint, dass nach den neuesten Erfahrungen mit dem Krieg und UNO-Embargo die Privatisierung des nationalen Pharmaunternehmens gut durchgedacht und mit Vorsicht vorbereitet werden soll.
- Niemand kann uns garantieren, dass Serbien in der Zukunft vom Krieg verschont wird. Wir müssen deshalb einen Anteil an der Arzneimittelfabrik bewahren - meint Zec.
- Wissen Sie was, wenn wir unsere Privatisierungspolitik Spekulationen mit einem Wahrscheinlichkeitsgrad von weniger als 1% anpassen müssen, sollten wir besser alle zu privatisierenden Unternehmen der staatlichen Obhut hinterlassen - meint der Wirtschaftsexperte Boško Mijatović.
- Eine uneffiziente Arzneimittelfabrik stellt keine gute Vorsorge für den Fall eines Kriegs dar. Ich setze mich für die Privatisierung ein, obwohl Arzneimittel spezifische Erzeugnisse sind. Alles das kann durch eine staatliche aufgestellte und kontrollierte Arzneimittelliste, Importpolitik und freien Wettbewerd gelöst werden und nicht durch das staatliche Eigentum - betont Mijatović.
Das Unternehmen, das früher mehr als eine Hälfte des serbischen Marktes gedeckt hat, ist heute in einer schweren Lage. Ohne einen Privateigentümer und notwendige Investitionen gibt es keine Hoffnung für die Fabrik.
Der Privatisierung sollen, laut ihm, eine Liberalisierung des Imports und eine rationale Ordnung des Arzneimittelmarktes vorangehen und nicht umgekehrt.
- Es gibt keine Möglichkeit für die Korruption bei der Privatisierung, wenn man das Gesetz über Privatisierung strikt befolgt und es mehrere Konkurrenten gibt. Mit der Entscheidung für direkte Verhandlungen mit potenziellen Investoren, nimmt das Korruptionsrisiko enorm zu - meint Mijatović.
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