"Wiener Schule" - Obdachlose als Stadtführer
Mit der steigenden Armut nimmt auch die Zahl der Obdachlosen in europäischen Metropolen zu. Jede Stadt geht mit diesem Problem unterschiedlich gut um. Wien hat nun einen Weg gefunden, Menschen, die auf der Straße wohnen, sowohl eine Beschäftigung als auch ein Einkommen zu verschaffen. In der österreichischen Hauptstadt verdienen sich einige der rund 7100 Obdachlosen nun etwas dazu - als Stadtführer.
Die 32-jährige Unternehmerin Perrine Schober hat nach Wien das Konzept gebracht, das in anderen Großstädten wie London und Berlin bereits etabliert ist, Die studierte Tourismusmanagerin arbeitete für verschiedene Entwicklungshilfeorganisationen und wollte mit dem Projekt das Soziale mit dem Unternehmerischen verbinden.
Sie will Obdachlosen ermöglichen, die Stadt aus ihrer Perspektive zu zeigen; Touristen und auch Bewohnern von Wien eine Seite der Metropole zu offenbaren, die die meisten Menschen nie zu Gesicht bekommen. Die verborgene Seite von Wien gewissermaßen.
In der zweieinhalb-stündigen Tour führt der Guide die Teilnehmer jeweils an drei unterschiedliche soziale Einrichtungen: eine Notschlafstelle, Essensausgabe, Weiterbildungsmaßnahmen oder Streetworking. Zu den Partnern des Projekts zählen unter anderem die “Gruft”, die Wiener Tafel, VinziPort und das Internetcafe “ZwischenSchritt”.
Bei der so genannten Social Active Day Tour haben Teilnehmer die Möglichkeit, in einer der besuchten Einrichtungen selbst aktiv mitzuwirken, zum Beispiel indem sie beim Kochen helfen oder handwerklich tätig werden.
Es geht um Aufklärung zum Thema Obdachlosigkeit und darum, sowohl Berührungsängste als auch Stigmen abzubauen”, sagt Schober. Die Touren finden außerhalb der Öffnungszeiten statt, damit der laufende Betrieb und die Privatsphäre der Menschen nicht gestört wird. Der Gruppenpreis für zehn Teilnehmer beträgt 150 Euro.
Die reine Stadttour kostet pro Teilnehmer 15 Euro, für den ganzen Tag berechnet das Startup um die 50 Euro. Der Großteil der Einnahmen geht an die Guides, fünf Prozent davon stellt Schobers Team den teilnehmenden Sozialeinrichtungen zur Verfügung.
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