Ausschreibungsbedingungen anpassen, Garantiefonds gründen, Schwarzarbeit bekämpfen - Was benötigt serbische Bauwirtschaft für Erholung?
Aktuelle Ausschreibungsbedingungen sind einfach nicht im Einklang mit den Möglichkeiten der heimischen Bauwirtschaft, der an entsprechenden menschlichen und technischen Kapazitäten sowie an Bankgarntien fehlt. Seit 2000 bis heute wurden heimische Bauunternehmen nie als Hauptauftragnehmer für große infrastrukturelle Projekte engagiert, sie erschienen in allen Fällen als Subunternehmer. Das hat, unter anderem, verhindert, dass unsere Bauunternehmen notwendige Referenzen für Aufträge im Ausland erhalten, und hat sie zugleich sie ohne erheblichen Gewinn gelassen.
So hat Goran Rodić aus der Baukammer Serbiens eine Äußerung des Stadtmanagers Belgrads Goran Vesić aus der letzten Woche in einem Interview für "eKapija" kommentiert. Besorgniserregend sei, laut Worten des Stadtmanagers, die Tatsache, dass es kein einziges Bauunternehmen bisher um von der Hauptstadt ausgeschriebenen Bauaufträge beworben habe.
Die Unwissenheit und die landläfige Meinung, dass Aufträge für im Voraus bekannte Auftragnehmer ausgeschrieben werden ("wegen der schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit") seien, der Meinung des Belgrads Stadtmanagers die Hauptursache für solches Verhalten. Er empfiehl deshalb serbischen Bauunternehmen, sich aktiver um Aufträge der Direktion für Bauland und Bebauungsangelegenheiten Belgrads zu bewerben. "Gebotene Bedingungen sind das einzige Kriterium für die Auswahl von Auftragnehmern", behauptet der Stadtmanager. Bei einem Treffen mit Vertretern der serbischen Bauwirtschaft am 21. Oktober in der Wirtschaftskammer Serbiens, kündigte er die Ausschreibung von infrastrukturellen Aufträgen im Gesamtwert von einer Mrd. Dinar im Laufe 2015, und im Wert von sogar zwei Mrd. Dinar 2016 an. Das sei eine große Chance für sie, seiner Meinung nach.
Heimische Bauunternehmen, welche das Wirtschaftsportal "eKapija" kontaktierte, waren meistens nicht bereit, diese Äußerung zu kommentieren. Goran Rodić glaubt aber, dass sich solche Situation durch Veränderung der Ausschreibungsbedingungen verbessern könnte.
- Ausschreibungen sollten an heimische Bauunternehmen angepasst werden. Wir benötigen ein Qualifizierungsverfahren, weil Auftragnehmer nicht nur einen günstigen Preis bieten, sondern auch entsprechende Referenzen und Bonität besitzen müssen.
Marko Andrejić
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