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Märchen aus 1001 Nacht - Scheichs aus Emiraten kündigten milliardenschwere Investitionen an, realisierten bisher nur einen winzigen Teil davon

Quelle: eKapija Freitag, 11.09.2015. 13:34
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Belgrad am WasserBelgrad am Wasser

Serbiens Premier Aleksandar Vučić war in den letzten Tagen erneut zu Besuch in Abu Dhabi, wo er mit hochrängigen Vertretern der Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) "entscheidende bilaterale Fragen, und insbesondere wirtschaftliche Beziehungen und gemeinsame Projekte besprochen hat", gab das Presseamt der Regierung Serbiens bekannt.

Als vor einigen Jahren die ersten Investitionen aus dem reichen Golfstaat angekündigt wurden, reichten die Reaktionen von absoluter Begeisterung bis Skepsis. Zyniker würde sagen, dass die Einstellung zu dieser Frage damals als Lackmuspapier für die politische Zugehörigkeit dienen konnte.

Heute ist es nicht schwer zu sagen, dass einige von diesen Ankündigungen inzwischen realisiert wurde, während andere, miliardenschwere Projekte nicht mehr erwähnt werden.

"JAT Airways" ging in die Geschichte ein, "Air Serbia" startete auf den Flügeln arabischer Investitionen


Die Idee, dass die nationale Fluggesellschaft überleben und auf eine bessere Zukunft hoffen könnte, schien nur vor einigen Jahren wie eine echte Utopie. Jahrzehntelanges schlechtes Management, veraltete Technologie, Verluste in Millionenhöhe, alles das ehemalige Flaggschiff Jugoslawiens belastet. Der angekündigte Erwerb von neuen Flugzeugen, das angebliche Interesse russischer, indischer und anderer Fluggesellschaften konnten das schlechte Image und die miesen geschäftlichen Ergebnisse der Luftfahrtgesellschaft verbessern.

2013 erschien die Information, dass "Etihad", eine der am schnellsten wachsenden und angesehensten Fluggesellschaften weltweit, "JAT" übernehmen will. Und zur Überraschung vielerhat sich diese Nachricht als richtig erwiesen. Die Republik Serbien hat "Etiha" 49% der neuen Fluggesellschaft überlassen. Die neue Geselslchaft bekam das neue Management, und noch viel wichtiger, den neuen Namen - Air Serbia".

Air Serbia".


"Air Serbia" verfügt derzeit über Flugzeuge, die arabische Partner gesichert haben, und verzeichnet das kontinuierliche Wachstum bei den Passagierzahlen. Die Fluggesellschaft bereitet sich für direkte Flüge in die USA sowie für die Expansion auf dem Regionalmarkt vor.

Aber nicht alles hat in diesem Falle störungslos verlaufen. Bis heute blieb es unklar, wer und wie viel in die Fluggesellschaft investiert hat, was sind die Verpflichtungen der Parnter und wie groß sind die Schulden von "JAT", welche der Staat übernommen hat.

"Belgrad am Wasser"

Alle, welche die arabische Investition in "JAT" infrage stellten, waren vom angekündigten gemeinsamen Projekt beider Länder sicher überrascht. Die Sanierung des Save-Amphiheaters, eines Stadtteils, dessen schöner Namen keinesfalsl dem realen Zustand entsrpricht, war ein jahrzehntelanger Traum der Stadtpläner, Architekten und Bewohner von Belgard.

Der letzte große Versuch, die Wähler durch Sanierung des rechten Save-Ufers zu gewinnen, fand Mitte der Neunziger Jahren statt, als die Sozialistische Partei Serbiens und der Initiator Milutin Mrkonjić das Projekt "Europolis - Belgrad an der Save 2000" ankündigte.
Diese Idee blieb toter Buchstabe, bis Mohamed Alabbar, Präsident eines der größten Bauunternehmen in den VAE - "Emaar Properties" die Bereitschaft für die Finanzierung des Projekts "Beglrad am Wasser" auf einer Fläche von 90 ha zeigte. Diese Investition sollte 3,1 Mrd. EUR erreichen.

Der Plan zum Bau von Luxushotels und -Wohnungen, verschiedenen Gewerbeimmobilien, Wohn- und Bürotürmen und vom größten Einkaufszentrum auf dem Balkan wurde im Vorjahr präsentiert. Der Plan sieht auch die Verlegung des Hauptbahnhofs und des Omnibusbahnhofs vor. Das Gelände wird derzeit für den Baubeginn vorbereitet, der bald erwartet wird.
Genau ungeduldig erwartet man auf die Veröffentlichung des Vertrags über den Bau von "Belgrad am Wasser", weil es hier noch mehr Unklarheiten als beim Verkauf von "Jat" gibt.

Banken folgen Investoren – Mirabank steigt in serbischen Markt ein

Arabische Investoren zeigten auch Interesse für den Finanzsektor. Die Mirabank aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erhielt vor mehr als einem Jahr die Lizenz für die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit in Serbien. Es handelt sich um die erste Greenfield-Investition im serbischen Banksektor sei 2008. Die Zentralbankpräsidentin Serbiens Jovanka Tabaković bestätigte die großen Pläne der arabischen Bank noch im September 2014. Sie kündigte Investitionen im Wert von 5 Mrd. EUR in Serbien in den folgenden drei Jahren an und erklärte, dass sich die Bank in den ersten zwei Jahren auf Unternehmen orientieren wird.

Araber wollen serbische Äcker bebauuen
(FotoRajko Karišić)
Medien berichteten vor kurzem darüber, dass Bewohner der Vereinigten Arabischen Emiraten, verlassene Häuser und Gehöfte in der Vojvodina kaufen. Heimische Landwirte befürchten, dass Araber letztlich unser Ackerland aufkaufen wollen. Die Geschichte von arabischen Scheichs, die das Geld aus der Arabischen Wüste in der Vojvodina investieren werden, übertrifft weitaus einige Gehöfte in der Vojvodina.
Im Juli 2014 wurde ein Vertrag über die gemeinsame Investition in die Landwirtschaft mit dem Unternehmen "Al Rawafed" im Wert von 140 Mio. EUR unterzeichnet. Noch früher wurde eine Investition des Unternehmens "Al Dahra" angekündigt, das angeblich acht Landwirtschaftsunternehmen kaufen, fünf Viehfutterfabriken bauen und in die Bewässerung von 25.000 ha investieren sollte. Diese Ankündigung hat sich nicht verwirklicht, statt dessen wurde die erwähnte Vertrag mit "Al Rawafed" unterschrieben. Das Unternehmen hat 4.500 ha landwirtschaftliche Nutzflächen des Landwirtschaftsunternehmen "Bačka" und im staatlichen Eigentum sowie weitere 6.000 ha in Nova Gajdobra, Bac und Sonta übernommen.

Was wir auch hatten
Einige der angekündigten Investitionen arabischer Partner schienen von Anfang an als Märchen aus 1001 Nacht, und deshalb überrascht nicht, dass sie nie realisiert wurden.
Eine der lautesten Nachrichten war jene über den Bau einer Chipfabrik des Unternehmens "Mubadala" im Wert von 4 Mrd. USD, sowei eines Forschungs- und Entwicklungszentrums, als Vorbereitung für die Fabrik. Mehrere hundert Mio. Euro sollten in das zentrum investiert werden, in dem 50 IT-Experten eine Beschäftigung finden sollten.
(Fotovovan/shutterstock.com)
Diese Fabrik blieb auch toter Buchstabe, und hier sollten mehrere tausend Ingenieure beschäftigt werden. Das Projekt sollte den Wert von acht Mrd. USD erreichen.
Man hat auch die Eröffnung einer Fabrik für die Herstellung von Teilen für Boeing und Airbus erwähnt. Die Regierung hat sogar ein Verständnismemorandum mit Vertretern von "Mubadala" unterzeichnet, aber bis heute wurde kein Grundstein dafür gelegt. "Mubadala" kündigte auch Investitionen in "Jat tehnika an".
Es gab noch einige Ankündigungen aus "Mubadala" in den vergangenen Jahren - der Erwerb einer 4G-Mobilfunk-Lizenz sowie der Bau einers "Datazentrums".
Früher erwähntes "Al Dahra" sollte auch einen Frachtterminal am Flughafen "Nikola Tesla" bauen und in den Hafen von Pančevo investieren. Angekündigt wurde auch eine Kapitalerhöhung bei der Reederei "Jugoslovensko recno brodarstvo".
Eines der großen Projekten, das angekündigt, und noch nicht aufgegeben wurden, ist die Entwicklung von Raketensystemen ALAS im Wert von 220 Mio. USD, welche "Jugoimport SDPR" für die Emiraten herstellen sollte. Mehrere heimische Unternehmen - "Krušik", "Teleoptik" und "Utva" sollten daran arbeiten.
Es ist nicht einfach, alle potenziellen und (nicht) realisierten Investitionen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in einem Artikel aufzuzählen. Noch schwerer ist es, alle hundert Mio. und Milliarden Euro und US-Dollar zu addieren, die in unser Land einfließen sollten.
Wenn alles Angekündigte realisiert würde, könnten serbische Bürger zu mindest ein wenig als Scheichs leben, aber nicht wegen der Wüstenhitze, sondern dank dem Lebensstandard.
Miloš Vlahović
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