Selbstständige Arbeiter schließen sich zu Kollektiven zusammen - "Coworkin"-Konzept verzeichnet enormes Wachstum in der ganzen Welt, die ersten Schritten in Serbien
Brad Neuberg, programer u Silikonskoj dolini, 2005. godine dao je otkaz u velikoj korporaciji, u potrazi za slobodnijom karijerom frilensera. Ni ne slutivši da time pokreće novi talas načina poslovanja. S obzirom na to da mu je nedostajao rad sa kolegama, stvara prvi "coworking" prostor "Spiral Muse".
Die Idee, dass sich selbstständige Arbeiter zu Kollektiven zusammenschließen ist so alt wie die Menschheit selbst. Das Konzept des Coworking in seiner heutigen Form entwickelte sich allerdings in den frühen 2000ern in der Tech-Szene um San Francisco.
Im Jahr 2005 hatte Brad Neuberg, ein Programmierer aus Silicon Valley, genug von seinem Job in einem großen Unternehmen. Er kündigte und startete eine Karriere als Selbstständiger. Während er seinen unabhängigen Lebensstil sehr genoss, vermisste er das Arbeiten neben und mit anderen und gründete daraufhin einen Arbeitsraum namens „Spiral Muse“, der beides kombinierte.
Neuberg veröffentlichte einen Blogeintrag, in dem er andere dazu aufrief, sich ihm in seinem „coworking space“ anzuschließen – die erste Erwähnung des Begriffs im Internet. Die Coworking-Gemeinschaft sieht dies als die Geburtsstunde der Bewegung an.
Leider musste „Spiral Muse“ nach acht Monaten seine Pforten schließen, doch der Anfang des Coworking war gemacht. Andere Leute eröffneten in und um San Francisco und die Idee verbreitete sich rasant in den USA und auf der ganzen Welt.
Die Idee des geteilten Büroraums entstand allerdings schon lange vor dem Jahr 2005 und das heute sichtbare Coworking-Modell hat einige sehr viel ältere Vorläufer. Im Jahr 1959 wurde das erste Gründerzentrum ins Leben gerufen; ein 850.000 m2 Warenhaus wurde in kleinere, rentablere Räume zerteilt und diese an kleine und mittelgroße Unternehmen vermietet. Das Modell ermöglichte es Firmen aus sehr unterschiedlichen Branchen, nebeneinander zu arbeiten – eine Idee, die dem heutigen Coworking ziemlich ähnlich sieht.
Anfang 2012 gab es über 1200 Coworking Spaces weltweit, mit ungefähr einer Neueröffnung jeden Tag irgendwo auf der Welt. In Serbien ist das alles noch immer in den Kinderschuhen, aber die erste Schritten wurden bereits gemacht.
Unser Pionier in diesem Bereich, Miroslav Mijatov, Inhaber von "Smart Office", eröffnete im September 2012 den ersten "Coworking"-Raum in Belgrad. Er sei zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen und plane die Erweiterung des Geschäfts, gab er in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija" bekannt.
- Das "Coworking"-Konzept ermöglicht einem nicht nur, den Gewerberaum zu günstigeren Preisen zu mieten, sondern bringt sie mit Menschen aus verschiedenen Berufen zusammen. Man kann dort auf einem Ort Unternehmer, Start-up-Unternehmen, Freelancer aus verschiedenen Sektoren - Journalisten, Webdesigner, Interieurdesigner, Fotografen, PR-Manager und Architekten, die ihre Geschäftstätigkeit unabhängig voneinander ausüben, aber zugleich zusammenarbeiten und die Ideen austauschen können - erklärt Miroslav Mijatov.
"Smart Office" befindet sich im Zentrum von Belgrad. Der Raum besteht aus 12 Einheiten und einem völlig ausgestatteten Konferenzraum, der fünf Menschen empfangen kann.
Mieter (Bewohner) brauchen nur Laptops und Handys, alles andere wird "Smart Office" zur Verfügung stellen: einen völlig ausgestatteten klimatisierten Gewerberaum mit Videoüberwachung, ausgezeichneter Beleuchtung, WI-FI-Internet, Bürobedarf, multifunktionellem Kopier-Gerät und einem Office-Manager, der sich um Bedürfnisse der Miter kümmert.
Diese Form des Büros garantiert große Einsparungen. Die Miete ist fest und es gibt keine versteckten Kosten. Smart-Büros lassen sich stundenweise mieten, sowie auf eine Laufzeit von einem Tag, einer Woche oder einem Monat ... In Hinsicht darauf, dass unsere Benutzer zwischen der Arbeit zu Hause und im Büro wählen, bin ich der Meinung, dass wir einen niedrigeren Preis bieten sollten. So etwas wäre möglich, wenn ich einen größeren Raum bieten könnte. Das ist mein nächster Schritt - erzählt der Gast von "eKapija".
Für die zweite Phase des Projekts "Smart Office" wird die Eröffnung eines größeren Gewerberaums mit Hilfe des Staates geplant.
- Wir könnten dadurch, die Beschäftigung und Gründung neuer kleiner Betriebe fördern. Wir könnten Vorlesungen, Workshops, Kurse und Seminare veranstalten als Unterstützung für Unternehmer.
Er verhandele momentan mit der Staatsverwaltung udn städtischen Behörden über leere Gewerberäume, die man ihm zur Verfügung stellen könnte. Er sei bereit für eine Art der Partnerschaft mit der Verwaltung.
- Wir könnten die verlassenen und leeren Gewerberäume wiederbeleben. Wir können eine Oase sowohl für Freelancer als auch für Ausländer schaffen. Niedrigere Kosten, Unterstützung durch qualifizierte Berater, Ideenaustauch, die Möglichkeit, neue Kontakte anzuknüpfen, würden Menschen zu Unternehmertum motivieren.
Seine Kunden sind momentan vorwiegend Ausländer, sagt Mijatov, hofft aber auf das Wachstum der "Coworking"-Gemeinschaft in Serbien.
Dies wird durch Ergebnisse der jüngten Analysen des Portals "Elance" unterstützt, die auf ein enormes Potenzial des serbichen Freelance-Marktes hinweisen. Im Vergleich zu 2011 hat man eine Erhöhung der Anzahl der Freelancer um 60% verzeichnet. 71% serbischer Freelancer erwarten einen Umsatzzuwachs 2013, 45% von ihnen um mehr als 40%. Serbien belegt den 12. Platz in der Welt und den 5. in Europa, wenn es um die Einnahmen der Freelancer geht.
Vorteile der Arbeit in einem Coworking-Raum
Die Arbeit von zu Hause, in einem Cafe oder Park erweist neben vielen Vorteilen auch einige Nachteile im Vergleich zum Coworking-Raum.
Der wichtigste Aspekt des Coworking Space ist die dort ansässige Gemeinschaft. Bisherige Analysen bestätigten, dass Coworker die Gemeinschaft als größten Gewinn an ihrem Arbeitsplatz ansehen. Eine Umgebung, die geprägt ist von Selbstständigen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Projekten und Netzwerken, fördert sowohl in großen Maße Kreativität und Innovation als auch geschäftliche und soziale Beziehungen.
Abgesehen von den Verbesserungen in der Arbeitsweise von Selbstständigen und Kleinunternehmen, löst ein Coworking Space Probleme, die sonstige alternative Arbeitsplätze mit sich bringen. Während das Heimbüro häufig ein Isolationsgefühl mit sich bringt und voller Ablenkungen steckt, ist ein Coworking Space geprägt von gleichgesinnten Geschäftsleuten und beseitigt dabei die Störungen, die zu Hause lauern, wie Haustiere, schreiende Kinder oder dreckige Wäsche. Während man in Cafés oftmals vergeblich nach einer Steckdose, einer zuverlässigen Internetverbindung oder einem geeigneten Ort für ein geschäftliches Treffen sucht, wird bei der Gestaltung von Coworking Spaces gerade auf diese logistischen Aspekte Rücksicht genommen.
Als Mitglied einer Coworkng-Gemeinschaft hat man sowohl Rechte, als auch Verpflichtungen. Man muss das Privateigentum respektieren und sich anständig benehmen.
M.K.
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